In der Not frisst der Teufel fliegen, oder ich verwandele Gnocci in Spätzle. Passend zum heutigen Freitag den 13. ist mir ein kleines Unglück in der Küche passiert, denn meine Kürbisgnocci wollten nicht so recht zu Gnocci werden, also habe ich sie in Windeseile einfach zu Spätzle verarbeitet und siehe da, ein leckeres Gericht kam trotzdem aufs Teller. Was schließen wir daraus? Die Zahl 13 ist und bleibt meine Glücks- und Lieblingszahl, aber vor allem, wenn etwas misslingt, können wir immer noch das beste herausholen und uns vom Lauf der Dinge überraschen lassen. Das Rezept für dieses einfache und vegetarische Gericht gibt es gleich noch für euch dazu, denn es passt ganz wunderbar zur Herbstsaison und der damit verbundenen Küche.
Bisher habe ich in all den Jahren, in denen ich schon in der Küche stehe und koche (also mindestens seit 10 Jahren, davor war ich in meinen Teenie-Zeiten und den frühen Zwanzigern doch eher kochfaul) erst einmal Gnocci gemacht und diese sind tatsächlich etwas geworden. Das Rezept hatte ich damals sogar mit euch geteilt und weil ich mich nur noch dunkel an die Zubereitung erinnern konnte, habe ich mich vor einigen Tagen online auf die Suche nach einem Rezept für Kürbisgnocci gemacht. Die Zubereitung klang zu einfach (und schön) um wahr zu sein, weshalb ich heute um 8:00 Uhr am Morgen gleich alle Lebensmittel besorgt hatte und losgelegt habe. Laut Zubereitung sollte zuerst der Kürbis im Ofen gegart werden, damit das Fleisch schön weich wird und der Kürbis zu einem Püree verarbeitet werden kann. Das klang ja sehr einleuchtend und klappte ganz wunderbar, schließlich backe ich öfters mal Kürbisspalten und mache mir für einen Pumpkin Spiced Latte einen Ofenkürbis.
Dann wurde es aber etwas schwieriger, denn ich sollte 1kg Kürbispüree mit nur 1 Ei und 200g Mehl zu einem lockeren aber nicht klebrigen Teig verarbeiten. Schon beim Vermischen der Zutaten kam mir irgendwas falsch vor…denn die Masse wurde nicht fest. Und wenn ich eines von meiner vergangenen Gnocci-Herstellung noch weiß, dann ist das, dass man einen Gnocci Teig rollen und dann zu einer typischen Gnocci-Form formen muss. Das geht aber nur mit einem Teig, der auch die Konsistenz eines Teiges hat.
Deshalb habe ich einfach noch mehr Dinkelmehl zugegeben, etwas Dinkelgries obendrauf, mehr Salz und dann noch hier etwas mehr von dem und dort von dem… Schwupps, kam ein Spätzleteig heraus, der noch dazu richtig lecker schmeckt, vor allem wenn die Kürbisspätzle in Butter geschwenkt und mit Parmesan und Meersalz verfeinert werden. Das Rezept dieser spontanen Herbstleckerei möchte ich euch nicht vorenthalten, sondern zum Nachkochen anregen. Ich hoffe, es schmeckt euch mindestens genauso sehr wir mir. Probiert es mal aus.
Kürbisspätzle
1kg Hokkaido-Kürbis
2 Eier
450g Mehl
50g Dinkelgries
1-2 EL Salz
Butter
Parmesan
Kräutersalz
frisch geriebenen Pfeffer
gerieben Chili
Den Backofen auf 200°C vorheizen und in der Zwischenzeit den Hokkaido-Kürbis in große Stücke/ Spalten schneiden. Die Kerne entfernen, die Kürbisspalten zum Beispiel gepaart in Alufolie verpacken und auf einem Backblech gut 1 Stunde garen. Das Kürbisfleisch sollte sich dann ganz einfach mittels Kochlöffel von der Schale schälen lassen. Das Fruchtfleisch in einer großen Schüssel mit dem Schneebesen zu einem Püree verrühren und – noch warm – mit 1 EL Salz verfeinern. Wenn das Püree etwas ausgekühlt ist, Eier, Mehl und Dinkelgries zugeben und alles zu einem Spätzleteig verarbeiten. Der Teig sollte klebrig, aber auch zäh sein und von der Schüssel lösen. Den rohen Teig in eine Spätzlepresse füllen und die Kürbisspätzle nach und nach in kochendes (leicht gesalzenes) Wasser pressen. Wenn die Spätzle oben schwimmen, sind sie fertig gekocht, sollten aus der Schüssel genommen werden und die nächsten Spätzle können in das Kochwasser gedrückt werden. Die fertig gekochten Spätzle in einem Sieb abtropfen lassen und bei Bedarf vor der Weiterverarbeitung kurz abschrecken lassen. In einer Pfanne 1 großen Esslöffel Butter erhitzen, die Kürbisspätzle einfüllen, kurz anbraten, mit geriebenem Pfeffer und Salz abschmecken auf ein großes Teller füllen und dann mit frisch geriebenem Parmesan verfeinern. Zum Gericht passt als Beilage ein Rucola-Salat mit Balsamico-Dressing oder ein knackiger Gurkensalat. Guten Appetit!
Ist euch denn auch schon mal ein Gericht in der Küchte total in die Hose gegangen und ihr habt das bestmögliche rausgeholt? Wenn ja, welches Missgeschick konntet ihr denn retten?
Ich wünsche euch einen schönen Freitag den 13ten und einen feinen Start ins Wochenende,
Ich habe dein Rezept nachgekocht: 1,2 Kilo Kürbis ergaben nach dem Backen gerade 500 Gramm Püree. Somit war es mit einem Ei, 200 Gramm Dinkelmehl und 20 Gramm Weizengries der perfekte Gnocchi-Teig. In brauner Butter geschwenkt, mit Parmesan und Kräutersalz waren sie ein köstliches Mittagessen!
Autor
Liebe Barabara, ah das freut mich aber 💛 siehst du! Du kriegst Gnoccis hin und ich leider nur Spätzle, hehe!