Umringt von bunten Lichtern, leiser Musik und erstauntem Murmeln einer Menschenschar, die sich gemeinsam mit mir durch den verbotenen Wald oder die Winkelgasse tummelten, schlug mein Herz vor genau einer Woche so stark in meiner Brust, denn ich konnte mein Glück kaum fassen: Ich war in Hogwarts gelandet, oder nein eigentlich in London, genauer gesagt im Harry Potter Universum. Möglich machte dies mein Mann, der mir zum Geburtstag einen Gutschein für die Warner Bros. Studio Tour London geschenkt hatte, die etwas abseits der britischen Hauptstadt, in Leavsden, große als auch kleine Zauberer und Muggel in das Original-Filmset der Harry Potter Filme einlädt. Was wir bei unserer 4-stündigen Tour erlebt haben, welche Highlights ich für euch dokumentiert habe und warum auch ihr einmal nach Hogwarts reisen müsst, verrate ich euch gleich im 2. Teil meines London Traveldiary (hier geht es zu Teil 1).
*PR-Sample: Die Fotos habe ich allesamt mit der Olympus PEN-EPL 8 geknipst ;-). Mehr dazu da und dort
Der Zauber von Harry Potter
Ihr müsst wissen, ich bin wohl eine der wenigen, die Harry Potter sehr spät gelesen hat, nämlich erst im Alter von 25 Jahren. Davor hatte mein Papa sich die Bücher aber regelmäßig zum Erscheinungstermin nach Hause senden lassen und ich erinnere mich noch gut an einen Samstag, ich glaube, es war im Herbst, als ich bei meinen Eltern zu Hause am Frühstückstisch saß und mein Papa ganz aufgeregt war, weil der Postbote klingelte und dieser den letzten und finalen Band der Harry Potter-Reihe brachte.
Warum ich mich in meiner Jugend nicht für Harry Potter begeistern konnte, fragt ihr euch jetzt? Nun ja, damals – wie heute – war ich schon ein kleiner Rebell und mochte nichts was zu „mainstream“ ist. Wenn die Dinge zu sehr gehypt werden, dann interessierten sie mich nicht mehr…bis ich mich selbst, etwas zeitversetzt, damit anfreunden kann. Als ich also gut drei Jahre später mit meinem berufsbegleitenden Studium angefangen hatte, fragte mich ein Studienkollege, ob ich denn Harry Potter gelesen hätte und plötzlich hatte ich Interesse an den Büchern gefunden. Gut, vielleicht lag es auch daran, dass ich mich vom Lernen ablenken wollte, aber ein paar Tage später stand ich auch schon bei meinen Eltern auf der Matte und holte mir die Bücher. Die Filme habe ich nie gesehen, nur mal kurz in den ersten Teil reingeschnuppert und so hatte ich den Entschluss gefasst, der Buchreihe von J.K Rowling eine Chance zu geben. Den ersten Band „Harry Potter und der Stein der Weisen“ hatte ich innerhalb von 48 Stunden gelesen und nach nur drei Monaten war ich mit der gesamten Geschichte durch.
So schnell hatte ich noch nie sieben Bücher ausgelesen und ich war, von jetzt auf gleich, von der zauberhaften Magie Harry Potters in den Bann gezogen. Gemeinsam mit meinem Mann schaute ich nach jedem Buch, das ich ausgelesen hatte, den dazu passenden Film und bereute es im Nachhinein doch sehr, keine Verfilmung im Kino gesehen zu haben. Wer hätte gedacht, dass ich dann acht Jahre später die Möglichkeit bekomme, durch die große Halle von Hogwarts zu spazieren und den Geheimnissen der Warner Bros. Studios in London auf den Grund zu gehen?
Weil mein Mann so unheimlich lieb war und mir zum Geburtstag im Juli einen Brief aus Hogwarts zukommen ließ (mehr dazu hier) machte ich mich gemeinsam mit meinen Freundinnen Natalie und Rafaela an die Planung für unseren Mädelstrip. Die Tour haben wir über GetyourGuide gebucht und uns für das Kombi-Paket mit Transfer entschieden (pro Person ca. 90€). Nachdem wir uns am ersten Tag bereits einige Sehenswürdigkeiten in London angesehen hatten, fuhren wir mit der Tube (U-Bahn) zum Treffpunkt, der auf der Bestätigungsmail, als auch in der App von GetYourGuide angegeben war. Der Busbahnhof „Victoria Coach Station“ liegt nahe des Buckingham Palace und war sehr einfach zu erreichen. Von dort aus bracht uns ein Bus direkt zum Gelände in Leavsden, an welchem uns von einem freundlichen Mitarbeiter ein Ticket überreicht wurde, das uns den Eintritt innerhalb eines bestimmten Zeitraumes in den Studios ermöglichte.
The Making of Harry Potter: Magie liegt in der Luft
Anreise und Audio Guide
Schon bei der Anreise zum Gelände sahen wir das große Plakat, das auf dem Gebäuden prangte und Harry im finalen Kampf gegen Voldemort zeigte. Alle drei waren wir waren mega gespannt auf das, was uns im Inneren des Areals erwarten würde. Ich persönlich fand die Fahrt mittels Bus absolut unkompliziert und sehr komfortabel. Es ist aber auch möglich mit einem Leihwagen anzureisen, wenn man sich traut und Lust darauf hat, ein Auto mal von der anderen Seite, als rechts, zu lenken ;-).
Beim Betreten des Warner Bros Studios überlegten meine Freundinnen und ich, ob wir uns einen Audio Guide kaufen sollten (pro Person 4€) und bereuten den Entschluss für diese praktische und informative Anschaffung nicht. Der Audio-Guide besteht aus einem Set Kopfhörern und einem Gerät (ähnlich eines Smartphones), das per Touchscreen gesteuert werden kann und in verschiedenen Sprachen, darunter auch Deutsch, gehört werden kann. Der Erzähler führt einen anhand einer Karte, die das Studio anzeigt, durch jeden einzelnen Raum und hat viele interessante Geschichten parat. Zusätzlich können sich Besucher bei jeder Station auch passende Videos ansehen. Nachdem wir uns in der Schlange angestellt hatten und das Kino betreten hatten, das die erste Station darstellte, wurden wir auch so gleich von einem grandiosen Highlight überrascht: Die große Halle war, abgestimmt auf Halloween, mit zahlreichen Kürbissen geschmückt.
Von da an begaben wir uns auf ein unsagbar lustiges, witziges und super spannendes Abenteuer, denn in den Warner Bros. Studios wurden tatsächlich 10 Jahre Lang Filmszenen für die Verfilmung von Harry Potter gedreht. Die damals noch sehr jungen Darsteller Daniel Radcliffe, Emma Watson und Ruppert Grint verbrachten hier ihr halbe Kindheit und Jugend und wurden sogar an Ort und Stelle unterrichtet.
Die Highlights der Tour
Einmal vor dem Schlafraum der Gryffyndor Schüler zu stehen, das war genauso faszinierend wie das Büro Dumbledores unter die Lupe zu nehmen oder in Snapes Klassenzimmer zu schnuppern. Die Tour bietet auch allerlei interaktive Dinge, wie das Besenreiten bzw. fliegen, das vor einem Greenscreen möglich war. An jeder Ecke sieht man, wie viel Liebe zum Detail hinter den Dreharbeiten steckt, denn alle Bilder und Gemälde, die im Film zu sehen sind, wurden von Hand gemalt oder einzelne Props, wie zum Beispiel der Snatch, Kelche oder Schätze, die im Raum der Wünsche versteckt sind, wurden extra für alle sieben, bzw. acht Teile, der Harry Potter Verfilmung angefertigt.
Für mich war der verbotene Wald ein weiteres Highlight, genauso wie das detailgetreue Modell von Hogwarts. Zu viel möchte ich euch aber nicht verraten, weshalb ich auch nur einen Bruchteil der Fotos, die ich an Ort und Stelle gemacht habe, hier mit euch teile. Schließlich sollte es auch für euch noch ein paar verbogene Geheimnisse zu entdecken geben.
Das Gebäude beinhaltet übrigens zwei Shops, eines zwischen dem dunklen Wald und der Außenanlage, sowie einen Shop beim Eingang bzw. Ausgang, der einen Besuch wert ist. Nein halt, am Bahnhof Kings Cross, gibt es auch noch einen Shop zur Plattform 9 3/4. Ich habe mir übrigens ein ganz besonderes Souvenir gekauft, nämlich Harry Potters Zauberstab und mit diesem konnte ich draußen, auf der Brücke, sogar ein bisschen zaubern … ;-).
Das Essen in den Warner Bros. Studios in Leasten war hingegen sehr enttäuschend. Jeder von uns bestellte unterschiedliche Sandwiches und keiner war zufrieden. Generell hätten wir uns gewünscht, dass das Essen etwas mehr Bezug zu Harry Potter hat, zumindest dem Namen nach und auch anhand der Zubereitung. Wenn man bedenkt, wie viele Gäste pro Tag eine Studio Tour machen und anschließend entsprechend hungrig eines der beiden Restaurants auf dem Gelände besucht, so könnte man meinen, dass hier etwas mehr Wert auf entsprechend gutes Essen gelegt wird. Am Kerngelände des Studios, kurz bevor die Tour in den Außenbereich mündet, gibt es ein zweites Restaurant, das wir aufgrund der Besuchermassen nicht besuchten, aber zum Beispiel Butterbier anbot. Wenn ihr die Tour besucht, dann solltet ihr vielleicht dort vorbeischauen, wie das Essen dort schmeckt wissen wir nicht, aber schlimmer als beim Eingang/Ausgang kann es nicht sein ;-).
Weil wir aber nicht zum Essen nach Leasten gefahren sind, sondern um uns die Originalfilmkulisse aller 8 Harry Potter Filme anzuschauen, konnte der Reinfall beim Mittagessen unsere Laune und Euphorie nicht trüben und so sitze ich heute, eine Woche später hier und träume immer noch von diesem spektakulären Ereignis. Für mich gehört diese Tour eindeutig zu den Highlights unseres London-Aufenthalts und ich würde sie, könnte ich mich hier und jetzt hin beamen, sofort wieder besuchen. Ganz gleich ob groß oder klein, Harry-Potter-Fan oder absoluter Muggel, die Warner Brothers Studio Tour London bietet jedem Besucher unfassbar viel interessante Informationen rund um die Welt von Harry Potter, dem Zauberschüler, der Millionen von Menschen in den letzten 20-Jahren begeisterte.
Alles Liebe und bis bald,
Was für ein besonderes Erlebnis und ein sehr schöner Beitrag. Ich bin ja schon etwas neidisch und wäre auch sehr sehr gerne durch diese Hallen gelaufen. Danke fürs mit nehmen <3.
Autor
Oh ja, da hast du absolut recht. Es war ein magisches und einzigartiges Erlebnis und ich wünsche mir für dich, dass du auch einmal die Chance hast, die Tour zu machen :-).
LG, Sabrina