Ganz plötzlich saß ich vergangenen Freitag im Flugzeug auf dem Weg nach London, mit meinem Mann an meiner Seite, der bis in die letzte Minute sein Geheimnis für sich behalten hatte, um mich als riesengroße Überraschung an unserem 6. Hochzeitstag nach London, in meine absolute Lieblingsstadt, zu entführen. Vielleicht könnt ihr euch vorstellen, wie baff ich war, als mein Mann mir Freitag Früh, gegen 6:30 Uhr im Wohnzimmer mitteilte, dass wir uns zum Hochzeitstag ein Musical ansehen würden, nämlich School of Rock, und das, obwohl er absolut kein Musical-Fan ist und damit eigentlich nichts anfangen kann. School of Rock spielt es aber nicht bei uns in Österreich, sondern in London und so musste ich in Rekordtempo einen Koffer packen und mich für den Abflug in ein wundervolles kleines Abenteuer zu zweit bereit machen.
Weil ich nach meiner Rückkehr aus London im Juni – also vor nicht einmal 10 Wochen – so sehr von der britischen Hauptstadt geschwärmt hatte und diese Stadt irgendwann einmal auch mit ihm besuchen wollte, hat mein Mann kurzerhand Ende Juni Flüge gebucht, meinen Kindern drei Tage Urlaub bei den Großeltern und mir zum Hochzeitstag zwei Nächte mit ihm in London geschenkt. Wie verrückt, ist das eigentlich? Was wir bei unserer Reise in London alles erlebt haben, wieso mein Mann in weniger als 36 Stunden mehr von der Stadt gesehen hat, als ich bei meinen ersten beiden Aufenthalten und welche Sightseeing-Tipps, Food- sowie Insider-Tipps wir für euch gesammelt haben, das lest ihr gleich.
London in unter 36 Stunden erleben
So schnell, wie an diesem Tag, hatte ich noch nie einen Koffer fix fertig gepackt und das auch nur, weil mein Mann mir vier Tage vorher einen Tipp gegeben hatte, und zwar, dass ich am besten meine Lieblingsklamotten für den Fall der Fälle einer schnellen Abreise bereitlege. Diese Information hat mir aber leider trotzdem nicht verraten, ob wir einen Ausflug in der Region machen würden oder vielleicht doch eher am Abend zu zweit essen gehen würden. Da ich meinem Mann die Planungen für den sechsten Hochzeitstag überlassen hatte, war ich ihm quasi völlig ausgeliefert und merkte rasch, dass ich als Organisatorin der Familie, die in der Regel unsere Urlaube plant, doch so meine Schwierigkeiten damit hatte, Kontrolle abzugeben. Aber auch so eine Erfahrung musste ich einmal machen und im Nachhinein bin ich mehr als glücklich darüber, dass ich Urlaubs-technisch ausnahmsweise mal nicht die Zügel in der Hand hatte und mich komplett von meinem Mann überraschen lassen konnte.
Nachdem mir mein Mann also am Freitag um 6:30 Uhr am Morgen mitteilte, dass wir in wenigen Stunden nach Wien zum Flughafen fahren und dort in einen Flieger nach London steigen würden, überkam mich, sofort die Reiselust und ich überlegte rasch, was wir denn in unter 36 Stunden alles unternehmen konnten. Da ich bereits zwei Mal einen Mädelstrip nach London mit meinen Freundinnen gemacht hatte (im Herbst 2018 und im Juni 2019), hatte ich schon so manche Ecken der britischen Hauptstadt gesehen und konnte mich schon recht sicher mit dem Heathrow Express vom Londoner Flughafen zum Hotel in Paddington, sowie mit der Underground Train, also der U-Bahn in London, bewegen. Gemeinsam notierten mein Man und ich also ein paar Eckdaten und Sehenswürdigkeiten, die wir uns beide gerne ansehen würden, darunter die Tower Bridge, die mir beim letzten Besuch schon so gefallen hatte und der Camden Market, weil dieser für mich einfach dieses wunderbar alternative und ausgeflippte London zeigt. Mit dieser groben Planung und einem Prosecco beim Frühstück freuten sich mein Mann und ich wie verrückt auf ein Wochenende zu zweit mit viel Zeit für uns, mal ganz ohne Kinder und das sogar für zwei Nächte.
In London angekommen begrüßte uns das typisch englische Wetter: eine kühle Brise und etwas Nieselregen, was unsere gute Laune aber nicht im geringsten beeinträchtigte. Anders als bei meinen bisherigen London-Aufenthalten fuhren mein Mann und ich mit einem Uber direkt zum Hotel, in dem ich bereits zwei Mal übernachtet hatte, da es durch seine zentrale Lage zwischen dem Bahnhof Paddington, dem Viertel Notting Hill und angrenzend an den Hyde-Park lag. Dank dieser tollen Lage in der City of Westminster konnten wir uns immer schnell vom The Cleveland Hotel aus in verschiedene Stadtteile Londons bewegen und waren so in unter 30 Minuten mit Fußwegen vom Hotel direkt beim London Eye oder an der Tower Bridge.
Mein Tipp: Für die London Underground Train benötigt ihr die Oyster Card, die ihr ganz einfach an vielen U-Bahn-Stationen kaufen und mit Guthaben beladen könnt. Haltet die Karte beim Betreten und Verlassen der Station jederzeit bereit und schon könnt ihr euch unkompliziert und sehr schnell mit der Tube durch London bewegen. Für unsere vorhandene Zeit in London haben wir in etwa 15-17 Pfund pro Person für das mehrmalige U-Bahn-Fahren an 3 Tagen verbraucht.
Tag 1: London Eye-Besuch, Spaziergang Richtung Covent Garden, gut Essen bei Honest Burger
(Zeit einplanen von 16:00 Uhr bis 18:30 Uhr)
Weil mein Mann mir zum Hochzeitstag auch noch einen Musicalbesuch schenkte, nämlich Karten für School of Rock – der Adaption von Andrew Loyd Webber, der den Kultfilm frischen Wind gab – machten wir uns am Anreisetag keinen großen Sightseeing-Stress, checkten im Hotel ein, verstauten unseren Koffer im Zimmer und fuhren auch sogleich an die Themse zur Tube-Station „Westminster“. Leider ist der Big Ben bis auf Weiteres wegen Renovierungsarbeiten nicht sonderlich ansehnlich (bisher habe ich den berühmten Uhrturm beim britischen Parlament noch nie ohne Gerüst gesehen), weshalb wir uns stattdessen einfach auf das London Eye, dem Riesenrad am Südufer der Themse, konzentrierten, ein paar Fotos knipsten und dann zu Fuß Richtung Covent Garden spazierten.
Vielleicht fragt ihr euch ja, wieso ich mich so sehr in London verliebt habe und diese Stadt wahnsinnig gerne besuche? Weil diese Stadt ein Lebensgefühl in mir weckt, dass ich von zu Hause nicht kenne. In London kann ich mich einfach treiben lassen, habe keine Pflichten, keine Verantwortung, kann im hier und jetzt sein und das finde ich richtig toll. Wenn mal als Tourist gar nicht viel plant und einfach mal drauf losspaziert, dann findet man richtig bezaubernde Ecken, schöne Gärten, kleine Parks, versteckte Hinweise auf die Geschichte Londons, wie das neue Hauptquartier von Scotland Yard, und erlebt London ganz ohne viel Trubel und reichlich Menschenmassen.
Mein Tipp: Bei Schönwetter am Freitag- und Samstagnachmittag den Piccadilly Circus sowie Travalgare Square nahe der National Gallary) meiden, denn dort reißen einen die Menschenmassen regelrecht mit sich.
Tag 1: Abendgestaltung – Musical im Londoner West End
(Zeit einplanen: 19 Uhr bis 23 Uhr)
Weil die Anreise mit dem Flugzeug sowie das erste Bummeln durch London doch etwas müde und hungrig macht, besuchten wir sogleich den Laden Honest Burger in Covent Garden. Meine Leser hatten mir dieses Lokal bereits letztes Jahr bei meinen ersten London-Planungen (hier geht’s zum Beitrag) empfohlen und wir wurden tatsächlich nicht enttäuscht. Ich habe vor Ort den Halloumi-Burger gegessen, mit Rosmarin-Fries und einem leckeren Gin-Cocktail. Das Essen war vorzüglich und gut gestärkt ging es für uns auch sogleich in Richtung Gillian Lynne Theatre nahe der Drury Street.
Mein Tipp: Das Gerücht, dass Engländer nicht kochen könnten und das Essen dort nicht schmeckt, ist völlig veraltet und trifft absolut nicht zu. Ganz gleich in welchem Stadtviertel und in welchem Lokal, in London habe ich immer richtig gut gegessen. Was ihr aber beachten solltet: Es ist üblich, dass ihr einem Tisch zugewiesen werdet und sich auch mal eine lange Schlange vor den Restaurants bildet (vor allem bei beliebten Pubs). Die Warteschlange löst sich meist sehr schnell auf, denn es werden immer wieder Gruppen von zum Beispiel 2 bis 3 Besuchern in das Lokal weitergeleitet, wenn ein Platz frei wird. Ein bisschen Geduld schadet hier nicht und am Ende werdet ihr mit einem leckeren Essen belohnt. Übrigens: Bei manchen Restaurants ist das Trinkgeld bereits bei der Rechnung inkludiert, am besten die Rechnung auf eine der Service-Pauschale kontrollieren, dann spart ihr euch das zusätzliche Trinkgeld.
Von Honest Burger gelangt ihr in weniger als fünfzehn Minuten zu Fuß zum Gillian Lynn Theatre. Dabei spaziert ihr auch gleich direkt durch den Markt und könnt euch von den schön geschmückten Schaufenstern in den Bann ziehen lassen. Das Gillian Lynn Theater ist übrigens das einzige Theater in London, dass nach einer Frau benannt wurde. Das ist Andre Lloyd Webber zu verdanken, der das Theater nach einer Choreografin und Musical-Regisseurin, die unter anderem für Cats gearbeitet hatte, dass eben im Gillian Lynn Theater (ehemals das New London Theatre) über zwanzig Jahre Schauplatz des Kultmusikals Cats war. Das Theater passt perfekt zum School of Rock Musical und der Saal, in dem das Musical aufgeführt wird, ähnelt einer Konzerthalle, was super zum Thema passt.
Mein Tipp: Nachdem School of Rock mein drittes Musical in London war, kann ich euch den Tipp geben, dass ihr mit einer legeren Abendgarderobe genau richtig seid. Da vor allem Touristen Musicals besuchen und auch die gebürtigen Londoner eher einen casual Look an den Tag legen sind Abendkleider oder gar Anzüge völlig übertrieben. Zudem könnt ihr bereits vorab eure Getränke für die Pause bestellen und diese dann schneller abholen. Eine Flasche Rosè-Wein mit Plastikbecher beim Muscial zu trinken ist in London auch keine Seltenheit 😉 … die Engländer wissen eben, wie man feiert.
School of Rock – the Musical ist absolut sehenswert. Das Musical hat viel Witz, coole Rock-Musik, passt zum Film und zur Story und überhaupt sind die Kinder, die dabei mitspielen, der Wahnsinn, denn diese spielen ihre Instrumente live. Das Musical ist einen Besuch wert und die Tickets gibt es auch schon recht günstig ab 15-30 Pfund. Nach so einem ereignisreichen Tag und unseren ersten Stunden in London sind wir auch sogleich todmüde ins Bett gefallen, denn am nächsten Tag hatten wir viel vor und haben uns dementsprechend früh den Wecker gestellt.
Tag 2: Morgenstund hat Gold im Mund: Nach dem besten Frühstück der Stadt zur Tower Bridge
(Zeit einplanen von 7:30 Uhr bis 10:00 Uhr)
Nach einer entspannten ersten Nacht in wunderbar weichen Hotelbetten (echt jetzt, das Cleveland Hotel hat so bequeme Betten, da schläft man wie auf Wolke 7!) machten wir uns auch schon recht zeitig auf den Weg in mein absolutes Lieblingsfrühstückslokal, dem „The Breakfast Club“ in London. Es gibt verschiedene Standorte, aber am liebsten mag ich den Brekky Club in Spittalfield und in Soho. Bei unserer Reise hat es uns zu letzterem Lokal verschlagen und weil es dort keine Möglichkeit zur Reservierung für einen Frühstückstisch gibt, wollten wir unbedingt die ersten sein. Mit der Central Line düsten wir von Lancaster Gate zur Oxford Street und spazierten ein paar Gassen weiter. Um 7:45 Uhr waren wir tatsächlich die ersten an der Tür und kurz darauf bildete sich auch schon eine beachtliche Warteschlange hinter uns.
Am besten schmecken mir im Breakfast Club die Pancakes, die wunderbar fluffig sind und besonders gerne mag ich auch das Avocado-Vollkornbrot mit getrockneten Tomaten. Mein Mann hat sich für das klassische englische Frühstück entschieden mit Kartoffeln, Hashbrowns, Pilzen, Blutwurst, Speck, Baked Beans und Spiegelei. Pappsatt von diesem leckeren Frühstück machten wir uns dann auch schon auf den Weg zur Tower Bridge, legten aber noch einen Zwischenstopp im Disneystore auf der Oxford Street ein, wo wir unseren Jungs ein Souvenir kauften.
Mit der Jubilee Line konnten wir von der Bond Street direkt zum Bahnhof London Bridge fahren. Dort angekommen war ich richtig überrascht, denn ich befand mich zum ersten Mal auf der anderen Seite der Themse und stand tatsächlich vor einem Pub, hinter dem sich eines der höchsten Gebäude Londons befand, der Shard. Von dort aus spazierten mein Mann und ich in Richtung Tower Bridge und wurden mit wunderbarem Wetter belohnt: Die Sonne schien, kaum Wolken am Himmel und milde Temperaturen. Wenn man London sonst immer nur Grau in Grau sieht, dann ist der Blick zur Tower Bridge bei Sonnenschein wahrlich eine Augenweide und sogleich verliebte ich mich neu in diese Stadt.
Mein Tipp: Ein Spaziergang über die Tower Bridge ist ein absolutes Muss, wenn ihr in London seid und vielleicht habt ihr ja sogar Glück und die Brücke öffnet sich, um ein Schiff durchzulassen. Zu welchen Zeiten die Zugbrücke nach oben geht, das könnt ihr in einem Shop neben dem Treppenaufgang zur Brücke nachlesen.
Tag 2: Stöbern und Treiben lassen beim Camden Lock Market + Bootsfahrt nach Little Venice
(Zeit einplanen von 11:30 Uhr bis 15:00 Uhr)
Von der U-Bahn-Station Tower Hill konnten wir anschließend direkt zur Station Camden Market fahren und waren mitten drin im regen Treiben. Bevor wir unseren Spaziergang über die Hauptstraße zum berühmten Camden Lock Market antraten, besuchten mein Mann und ich aber noch das The Worlds End Pub und gönnten uns ein Bier und einen Cider. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich bin ein Fan von Cider (ein Apfelschaumwein) geworden und trinke diesen besonders gerne in Pubs. Es gibt allerlei Sorten zum Beispiel auch Passionsfrucht, Granatapfel oder Kiwi und den klassischen Apfel-Cider.
Nach dieser kleinen Stärkung schlenderten wir auch sofort durch die verwinkelten Gänge und Gassen im Camden Market und bestaunten allerlei Läden, Vintage- und Secondhand -Ware sowie handgefertigte Kunstwerke. Dieser Markt versprüht wirklich ein ganz besonderes Flair, denn hier trifft wirklich jede Altersklasse aufeinander, ebenso wie verschiedene Stände: von klassisch und konservativ, bis ausgeflippt und punkig, im Camden Market herrscht immer reges Treiben. Mein Souvenir für diese Reise ist eine Vintage-Jeansjacke mit einem Löwen-Print auf de Rücken, die perfekt zu meiner Ledertasche vom letzten Mal passt. Mein Mann hat für unsere Kinder zwei super süße Mützen ergattert, nämlich eine rote und eine grüne (Super Mario und Luigi) Kappe, über die sich unsere Jungs wahnsinnig gefreut haben.
Mein Tipp: Kommt hungrig zum Camden Market und plant ausreichend Zeit ein, denn das Street Food vor Ort ist der Hit. Leider hatten mein Mann und ich kaum Hunger, weil wir uns beim Frühstück im Breafkast Club so den Bauch vollgeschlagen hatten, aber ein paar frisch zubereitet Churros wollten wir uns dann doch nicht entgehen lassen.
Mit dem London Waterbus Service düsten wir anschließend via Boot über den Regents Canal, durch den Londoner Zoo, nach Little Venice. Die Bootsfahrt stellte sich als richtiges Highlight heraus, denn der Tourguide an Board versorgte uns die ganze Zeit über mit interessanten Fakten zu diesem wichtigen Kanal in London, hatte richtig lustige Witze auf Lager mit typisch britischem Humor und ja…die 50 minütige Bootsfahrt fühlte sich gerade mal an wie eine halbe Stunde, denn uns wurde einfach nicht langweilig.
Mein Tipp: Die Bootsfahrt könnt ihr auch vor Ort gut übers Internet buchen. Einfach die Zeitspanne angeben, via Kreditkarte bezahlen, beim Treffpunkt (direkt am Street Food Market in London steht eine Hinweistafel, bei der das Gitter zum Bootseinstieg 15 Minuten vor Abfahrt geöffnet wird) einsteigen und schon kann’s losgehen!
Tag 2: Travalgare Square, Piccadilly Circus und Pub-Tour
(Zeit einplanen von 16:00 Uhr bis 21:00 Uhr)
In Little Venice angekommen stellten mein Mann und ich überraschenderweise fest, dass wir in nur 15 Minuten zu Fuß bei unserem Hotel waren und so konnten wir unsere Einkaufstaschen ablegen uns frisch machen und anschließend noch mal mit der Tube ins Zentrum fahren. Beim London Eye angekommen besorgten wir uns Tickets für den Londoner Dungeon, den wir am kommenden Tag gleich zur Öffnungszeit besuchen wollten. Anschließend schlenderten wir die Straßen entlang, beobachteten Straßenkünstler bei ihren Shows und kamen zum Travalgar Square der regelrecht mit Menschenmassen übersät war. Am Samstagnachmittag ist London leider sehr voll und gut besucht, weshalb wir nach einem kurzen Abstecher zum Piccadilly Circus, der nur noch voller war, in ein Pub flüchteten. Im Bayswater Arm Pub angekommen bestellten wir gleich mal eine Runde Cider und Bier, aßen Fish and Chips sowie Hunters Chicken und plauderten einfach so drauf los.
Weil wir von dem ereignisreichen Tag doch sehr geschlaucht, aber super happy und zufrieden mit all unseren Erlebnissen waren, fielen wir doch recht zeitig ins Hotelbett. Die letzten Stunden in London wollten wir unbedingt noch ausnutzen, bevor wir um die Mittagszeit bereits zum Flughafen düsen mussten. Und so schmiedeten wir noch ein paar Pläne für den Sonntag…
Tag 3: Ein letztes Frühstück in Notting Hill und Gruselspaß im the London Dungeon
Weil mein Mann und ich noch gar nicht in Notting Hill waren, spazierten wir an unserem letzten Tag vom Hotel aus in das benachbarte Stadtviertel und stellten erstaunt fest, dass die britische Hauptstadt vor 8 Uhr wahrlich dem Dornröschenschlaf verfallen ist. Auf den Straßen sahen wir kaum Passanten und auch auf der Straßen fuhr selten ein Auto vorbei. Nachdem ich mich am Vortag auf die Suche nach einem Frühstückslokal gemacht hatte, standen wir erneut 10 Minuten vor der Öffnungszeit vor einem kleinen süßen Cafè, in dem wir Porridge, frisch gepressten Orangensaft mit Ingwer-Shot, Kaffee und ein leckeres grilled Cheese Sandwich mit Kimchi aßen. Das Granger & Co. Kaffee liegt nur wenige Gehminuten von der Portobello Road entfernt und ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Nach der Stärkung fuhren wir auch schon mit der District Line zum London Eye (Ausstieg bei Westminster) und waren schon sehr gespannt auf den London Dungeon. Der London Dungeon ist ein Gruselkabinett, in dem Besucher eine Walking Tour erleben, also zu Fuß in einer kleinen Gruppe verschiedene Räume passieren und so die blute Geschichte Londons erlebn. In den vergangenen tausend Jahren haben so einige Schreckgespenste und Gruselgestalten wie Sweeney Todd, Bloddy Mary, Alexander Bean oder Jack the Ripper für Aufsehen gesorgt. Schauspieler führen euch live in die Geschichten ein und sorgen für so manche Schreckmomente. Den London Dungeon würde ich erst für Kinder ab 10-12 Jahren empfehlen und Erwachsenen auch nur dann, wenn sie gute englisch Kenntnisse besitzen, da die Schauspieler im britischen Dialekt, sehr schnell und sehr theatralisch sprechen. Mein Mann und ich, wir hatten richtig viel Spaß im Dungeon, vor allem als ich in einen Käfig eingesperrt und richtig arg erschreckt wurde…okay, sagen wir mal so, ich hatte in diesem Moment richtig Panik, konnte danach aber herrlich über dieses Spektakel lachen ;-)…
Mein Tipp: Tickets für den London Dungeon, Sealife oder das London Eye unbedingt vorab sicher. Ihr könnt ganz einfach online bestellen und erspart euch so lange Wartezeiten, denn gerade am Wochenende ist hier wahnsinnig viel los!
Ein kleines Extra: Heimflug in der Business-Class
Für diesen überraschenden Kurztrip nach London hat mein Mann ja die Planung übernommen und bei der Buchung unserer Flüge über Austrian auch noch die Business Class gebucht – zumindest beim Rückflug und das war schon ein besonderes Erlebnis. Bisher bin ich in vierunddreißig Jahren noch nie so weit vorne in einem Flugzeug gesessen, wie beim letzten Flug und eine so schnelle Sicherheitskontrolle hatte ich auch noch nie hinter mich gebracht. Mit dem Business-Class Ticket bei Austrian hatten wir Zugang zur Lufthansa Lounge, die frei Getränke, einen Light-Lunch sowie Desserts aus dem Buffet beinhaltet.
Zudem konnte ich mein Smartphone und die Galaxy Buds aufladen, damit wir am Flug ein bisschen Netflix schauen konnten (hier lade ich die Folgen einer Serie vorab immer herunter, um sie dann offline am Smartphone im Flugmodus schauen zu können). Aber das war noch lange nicht alles, denn im Flugzeug hatten wir Plätze in der dritten Reihe (!) reserviert, bekamen erneut ein Essen, Getränke und eine atemberaubende Sicht aus dem Flieger, ganz ohne Flügel, da sich dieser hinter unserer Sitzreihe befand.
Ich muss schon sagen, einmal mit Business Class zu fliegen, das war schon ein besonderes Erlebnis und überhaupt war dieser Urlaub ein einziger Traum. Selbst heute, zwei Tage später, komme ich immer noch nicht so recht drauf klar, dass mein Mann mir so eine wunderbare Überraschung zum 6. Hochzeitstag geschenkt hat und trotz Flugangst (oder sagen wir so, im Flugzeug ist ihm immer etwas mulmig zumute) für mich in den Flieger gestiegen und mit mir nach London geflogen ist.
Diese Geste, nein, diesen Liebesbeweis weiß ich sehr zu schätzen und erneut wird mir klar, dass ich vor elf Jahren dem richtigen Mann mein Herz geschenkt habe. Oder, was meint ihr?
Mit den London-Reiseberichten ist es nun vorerst vorbei, denn die nächste Reise plane ich erst im Sommer 2020 und bis dahin, träume ich einfach noch ein bisschen von der Gastfreundschaft der Briten, dem leckeren Essen und der schönen Stadt und schaue mir einfach alle unsere Fotos noch einmal von vorne an.
Ich hoffe, ihr habt eine Freude mit diesem Blogbeitrag und ich kann euch für euren ganz persönlichen Trip in die wunderschöne britische Hauptstadt ein paar nützliche Tipps mitgeben.
Alles Liebe und bis bald,
hey,
spät aber doch hab ich mir den London in 36 Stunden Beitrag durchgelesen und den Link gleich mal meiner besseren Hälfte weitergeschickt ;-))
Ich war zwar schon einmal in London aber auch mich hat diese Stadt in den Bann gezogen und ich würd gern nochmal hin. Mit deinen/euren Einblicken gehts hoffentlich leichter ihn zu überreden ;-))
Habt ihr Hotel Empfehlungen? Das wo ich vor 10 Jahren übernachtet habe gibts leider nicht mehr :-((
Liebe Grüße
Nina
p.s. freu mich jetzt schon auf den Gardaland Beitrag ;-)) Und generell wollt ich mal sagen, dass ich dich und deine Arbeit wirklich, wirklich cool finde und es voll schätze was du der Öffentlichkeit zeigst!!!!!
Für mich ist ein Beitrag von dir wertvoller und ehrlicher als irgendwelche Rezessionen auf Google- auch wenn man sich nicht kennt ;-))
Autor
Liebe Nina, vielen Dank für dein wahnsinnig tolles Fedback. Das ist so so lieb von dir, vor allem dass du meine Beiträge so schätzt!
Ich hoffe, dass du gemeinsam mit deinem Schatz ganz bald wieder nach London fliegen kannst und dort ausreichend Zeit zu zweit verbringen kannst. London ist wirklich etwas ganz Besonderes! Bezüglich Hotel-Tipp kann ich dir das „The Cleveland Hotel“ vor allem wegen der Lage empfehlen. Das ist wirklich super! Bis jetzt habe ich 3x dort genächtigt und würde auch kein anderes Hotel mehr ausprobieren wollen. Ruhig Lage, super Verbindung mit 2 U-Bahnen, alles tip-top :-).
Liebe Grüße,
Sabrina