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MOMLIFE | Warum ich nie wieder die Pille nehmen würde – ein Jahr hormonfreie Verhütung

Ich habe es geschafft, das erste Jahr ist rum und ich bin trotz  natürlicher Verhütung nicht schwanger geworden! Puh, ganz ehrlich, darüber bin ich richtig froh, denn aktuell könnte ich mir keinen weiteren Familienzuwachs vorstellen und entgegen so mancher Meinungen, dass man mit hormonfreier Verhütung, augenblicklich und unfreiwillig schwanger werden würde, bin ich das beste Beispiel um euch zu sagen, dass dies nicht der Fall ist. Warum ich nie wieder die Pille nehmen würde, was ich in einem Jahr ohne hormonfreie Verhütung über meinen Körper gelernt habe und welche Hürden diese Art der Verhütungsmethode dennoch mit sich bringt, das erzähle ich euch heute.

16 Jahre mit Pille und dann war Schluss

Zurzeit lese ich in vielen Zeitschriften und Blogs von hormonfreier Verhütung. Immer mehr Frauen schwören der Pille ab und vertrauen auf ihren Körper und all den Zeichen, die dieser während eines Zyklus sendet, was ich richtig klasse finde. Für mich persönlich ist eine hormonfreie Verhütung, in meinem Alter und nach zwei Kindern, die sinnvollste Entscheidung, da ich in den kommenden Jahren keine Hormone mehr schlucken möchte. Ich habe einfach gemerkt, dass mir die Pille nicht mehr gutgetan hat, meinen Zyklus komplett durcheinander gebracht hat und ich mich, vor allem nach der Geburt meines zweiten Sohnes Alexanders, mit diversen Pillen-Präparaten nicht mehr wohlgefühlt habe. Das soll aber nicht heißen, dass die Pille an sich schlecht ist, schließlich habe ich damit fünfzehn Jahre erfolgreich verhütet und habe mich eigentlich immer ganz wohl mit dieser Methode gefühlt. Aber  mit dem Alter verändert sich nun mal auch der Körper und man beginnt umzudenken.

Abseits der Pille hätte ich natürlich die Möglichkeit andere Verhütungsmittel zu wählen, wie die Kupferspirale, die keine Hormone absondert, aber mir einen Fremdkörper einsetzen zu lassen, ist für mich auch keine Option. Ich würde sagen, die natürlichste Form der Verhütung ist für mich aktuell die beste Variante, denn ich weiß, dass ich diesen Weg nicht bis zum Wechsel gehen muss. Verhütung ist nämlich nicht immer nur Frauensache, der Partner gehört auch dazu, weshalb sich mein Mann und ich dafür entschieden haben, in einigen Jahren eine langfristige Lösung umzusetzen, zum Beispiel eine Sterilisation. Aber was bedeutet eigentlich natürliche Verhütung und wie verhüte ich nun seit mehr als 12 Monaten?

Hormonfrei verhüten – aber wie?

Der Auslöser für meine Entscheidung, hormonfrei verhüten zu wollen, war sicherlich jener, dass ich bereits nach der Schwangerschaft bzw. der Stillzeit von meinem ersten Sohn Maximilian ganz plötzlich Probleme mit der Pille hatte. Zwischenblutungen waren die Folge, sodass ich mich bereits in der Schwangerschaft mit Alexander ganz bewusst gegen eine weiterführende hormonelle Verhütung entschieden habe. Nachdem ich mit meinem Frauenarzt und meinen Mann einige Gespräche zu diesem sehr wichtigen Thema geführt habe, entschieden wir uns gemeinsam für eine natürlicher Verhütung mittels Zykluscomputer, der oral angewendet werden kann, und Kondome. Alle Fakten zur Anwendung des Zykluscomputer Daysy, der nach einem Jahr immer noch einwandfrei funktioniert, könnt ihr übrigens in diesem Beitrag nachlesen.

Natürlich birgt diese komplett hormonfreie Verhütungsmethode auch Nachteile, denn anders als bei hormonellen Verhütungsmitteln wie der Pille, kann man seine sexuelle Spontanität nicht ganz so fröhlich ausleben. Denn wer keinen Kinderwunsch hat, der kann eben nur in einem beschränkten Zeitfenster sicher ungeschützten Geschlechtsverkehr haben. Jedes Paar, das sich für einen Zykluscomputer entscheidet, sollte sich als auch immer dem Risiko bewusst sein, dass mal etwas schiefgehen und eine ungeplante Schwangerschaft passieren kann. Aber ganz ehrlich, das ist auch oft bei hormonellen Verhütungsmitteln der Fall, wenn man diese nicht richtig anwendet. Und darüber hinaus ist man als Ehepaar mit zwei Kindern eh nicht mehr ganz so spontan wie zur kinderlosen Zeit und kann – da bin ich mir sicher – sich jene Tage, an denen man laut Verhütungscomputer ungeschützt Sex haben kann, gut ausnutzen und eben einfach ein bisschen vorausplanen.

Ich höre viel besser auf meinen Körper

Nachdem ich euch nach vier Monaten hormonfreier Verhütung bereits ein Update auf dem Blog niedergeschrieben habe, möchte ich euch auch nach 12 Monaten einen kleinen Lagebericht geben. Nach wie vor verhüten mein Mann und ich mit Daysy und Kondomen, mit dem großen Bonus und Vorteil, dass ich meinen Körper mittlerweile so gut kenne und meist schon vorher weiß, wann dich einen Eisprung habe und wir besonders gut aufpassen müssen. Ich hätte mir selbst nicht gedacht, dass mein Körper so deutliche Signale an mich weitergibt und ich endlich gelernt habe zuzuhören. Den Mittelschmerz oder auch Ovaluationsschmerz, merke ich zum Beispiel jeden Monat sehr deutlich, durch ein Ziehen, das etwa einen halben Tag andauert und im Unterleib, in etwa im Bereich der Eierstöcke, zu spüren ist. Meist merke ich zu dieser Zeit auch ein Ziehen in der Brust und wenn ich dann Zerfixschleim genau beobachte, ist mir auch ohne Zykluscomputer sofort klar, dass der Eisprung bevorsteht. Die Kontrolle mittels Zykluscomputer (der meine Temperatur misst und anhand bereits durchgeführter Messungen eine Temperaturkurve erstellt, die ich auf dem Smartphone nachlesen kann) zeigt dann auch ganz schnell, dass wir in dieser Phase auf ein weiteres Verhütungsmittel, in dem fall Kondome, zurückgreifen müssen. Ein paar Tage nach dem Eisprung folgt dann die Phase, in der wir keine Hilfsmittel brauchen. Ich muss hier wirklich betonen, dass ich selbst überrascht bin, wie gut diese Verhütungsmethode funktioniert und wie schön es eigentlich ist, sich derart auf seinen Körper einlassen zu können.

Nebenwirkungen: Welche Auswirkungen hat eine hormonfreie Verhütung auf meinen Körper?

Bei all den positiven Aspekten, die ich euch gerade genannt habe, gibt es aber auch ein paar Punkte, die sich bei der hormonfreien Verhütung nun mal ergeben, zum Beispiel können hier und da auch mal Zwischenblutungen auftreten, PMS oder starke Menstruationsbeschwerden (stärkere Bauchkrämpfe als bei der Einnahme der Pille) in den ersten zwei Tagen sind bei mir gang und gäbe und darüber hinaus merke ich sofort, dass sich mein Zyklus verschiebt, wenn ich zu viel Stress habe oder schlecht bzw. zu wenig schlafe. Für mich sind diese Symptome aber kein Ärgernis, nein, im Gegenteil, für mich zeigt sich so viel mehr, dass ich wieder mehr auf meinen Körper und mich achten muss.

Zusammenfassend bin ich derzeit sehr zufrieden damit, die Kontrolle über meine Empfängnisverhütung zu haben. Nach diesem einem Jahr, in dem ich keine Hormonpräparate eingenommen habe, auf meinem Körper gehört und vertraut habe, kann ich sagen, dass ich nie wieder die Pille nehmen würde. Ich habe keine Probleme mit meinen Haaren oder Hautunreinheiten, kaum Stimmungsschwankungen und eine innigere Beziehung mit meinem Körper. Ja, mein Körpergefühl ist um einiges besser geworden und dafür bin ich diesem kleinen „Experiment“ sehr dankbar.

Mal sehen, wo uns unser Weg noch hinführt und welche Entscheidung mein Mann und ich in drei Jahren treffen, wenn es heißt: Sterilisation: er oder ich ;-).

Alles Liebe,

 

 

 

 

 

Habt ihr bereits Erfahrungen mit hormonfreier Verhütung gesammelt? Wie war die Umstellung für euch und war diese mit Nebenwirkungen verbunden oder stehen die positiven Aspekte an erster Stelle?

4 Kommentare

  1. Alina
    8. Juni 2018 / 7:04

    Hallo Sabrina,

    Danke für das ausführliche Update, ich bin auch seit einigen Monaten kurz davor die Pille abzusetzen und kann mich immer noch nicht so recht entscheiden. Wenn ich im Voraus wüsste, dass es bei mir auch so toll läuft würde ich sofort umstellen.
    Aber ein Zyklus nach dem man die Uhr stellen kann unter der Pille ist einfach sehr bequem …
    Und was eure Entscheidung angeht, ganz klar er. Schließlich musste er nicht jahrelang an die Pille denken 😉

    Liebe Grüße, Alina

    • Sabrina Sterntal
      Autor
      11. Juni 2018 / 21:04

      Liebe Alina,
      da hast du recht, ein großer Vorteil der Pille ist, dass man immer ganz genau weiß, wann man die Menstruation bekommt und wenn man möchte, kann man sie auch geplant hinauszögern…die Möglichkeit gibt es bei der natürlichen Verhütung nicht mehr. Und ja, die Entscheidung haben wir auch schon getroffen 😉 – dir noch alles Gute auf dem Weg und wie schon im Beitrag geschrieben: Die Pille ist ja nicht nur schlecht 😉 und jede Frau fühlt sich mit einer anderen Verhütung wohl. Zum Glück!

      Liebe Grüße,
      Sabrina

  2. 9. Juni 2018 / 7:25

    Meine positiven Aspekte sind Kind Nummer drei und vier ;)) Ich muss allerdings sagen, dass es damals, vor zwanzig Jahren auch keinen Zykluscomputer gab, sondern man hatTemoeratur gemessen und den Zervixschleim beobachtet…. Die Ergebnisse wurden in Kurven eingetragen…. Zweimal war bei mir alles anders….. lach…. Danach habe ich mir die Spirale einsetzen lassen…..
    Ich bin malgespannt….
    Liebe Grüße
    Christel

    • Sabrina Sterntal
      Autor
      11. Juni 2018 / 20:59

      Oh ja, da hast du bestimmt recht und deshalb war es mir auch wichtig zu erwähnen, dass bei der natürlichen Verhütung immer eine Schwangerschaft eintreten kann. Genauso wie bei der Pille oder anderen Verhütungsmitteln, aber hier – nur mit Zykluscomputer oder Temperaturmessung usw. – ist das Risiko bzw. die Möglichkeit natürlich noch höher :-). Langfristig kann nur eine Lösung funktionieren, aber auch die müssen sich Mann und Frau bzw. Paare gut überlegen :-). Danke für dein Kommentar!

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