„Mama“ – vier Buchstaben – ein Wort, eine Bezeichnung, (m)ein Leben mit zwei Kindern.
Nachdem ich euch letztens meine Top 10 des tagtäglichen Mamawahnsinns in meiner Kolumne vorgestellt habe, kommt heute auch schon der nächste Streich. Ich widme mich Dingen, die ich früher, also in etwa drei Jahre von jetzt weg, als ich nur auf den Namen Sabrina und nicht auch auf Mama hörte, getan habe und die sich heute verändert haben. Es heißt ja immer früher war alles besser, dass das aber nicht immer so ist, sondern damals einfach alles anders war und wir Mamas uns heute einfach mit dem Familienleben besser identifizieren können… diesem Thema widme ich mich heute.
Früher…
…habe ich ein heißes Bad untermalt mit Kerzenschein genossen. Dunkel erinnere ich mich an die Zeit als ich mir in Ruhe die Beine rasieren und in der Badewanne so richtig entspannen konnte. Heute, bin ich umringt von Badespielsachen, bade in einer nur bis zu 1/3 gefüllten Wanne mit zwei Zwergen im Knisterbad, rasiere mich nur noch rasch unter der Dusche, in der ich heute auch immer weniger alleine bin und hab eigentlich null Entspannung. Dafür bestreite ich nun jeden Abend Unterwasserabenteuer mit meinen zwei Piraten, fülle Tanklaster mit Wasser, schupfte Badeenten von A nach B und bin selig und froh.
…hatte ich eine Handtasche voll mit unnützem Zeug, das irgendwie darin herumgekullert ist. Die Handtaschen waren dabei aber meist kleiner als meine derzeitigen Wickeltaschen und brauchen konnte ich das meiste darin auch nicht. Dafür bin ich jetzt tip top mit Notfall-Fruchtschnitten, feuchten Tüchern, Windelbeutel und Co. ausgestattet, was mir in so manchen Lebenslagen bestimmt mehr weiterhelfen kann, als ein glitzerndes Lipgloss.
…habe ich genascht wann und wo ich wollte, heute verstecke ich mich in der Küche, hinter dem Kühlschrank oder sonst wo und nasche heimlich die Schokoosterhasen meines Sohnes. Naja, Kinder und Zucker ist ja auch keine gute Kombination und so sollten die Süßigkeiten lieber von Mama vernichtet werden, oder?
…lagen auf der Toilette immer ein paar Frauenzeitschriften bereit, sodass ich mich mit dem neuesten Klatsch und Tratsch versorgen konnte. Heute bin ich froh, wenn ich mal alleine und länger als 50 Sekunden am Klo sitzen darf, hab keinen Plan mehr darüber ob Paris Hilton noch in ist, wer sich als letztes die Brüste vergrößern hat lassen oder geschieden ist. An mein letztes gelesenes Buch kann ich mich auch nur noch dunkel erinnern. Ich glaube das war vor Maximilians Geburt. Weiterbildung auf diesem Sektor fällt also aus, dafür lerne ich tagtäglich etwas Neues über meine Jungs und mich dazu und der Tratsch mit Max am Klo ist mir dann doch der lustigste und spannendste.
…konnte ich am Sonntag immer lange ausgeschlafen. Heute bin ich früh wach, koste den Tag mit meiner Familie voll und ganz aus und habe am Montag so viel zu erzählen wie in meinen ledigen Jahren nicht. Ganz nach dem Motto: A Sunday well spent, brings a Week of Content!
…habe ich mir zum Frühstück immer ein Weckerl-2-Go beim Bäcker am Bahnhof geholt. Heute sitze ich in gemütlicher Gesellschaft mit meinen Jungs am Tisch, esse zwar meist viel später oder im Herumlaufen, trinke den kalten Kaffee vom Morgen auch noch zu Mittag leer und bin trotzdem um einiges besser gelaunt als morgens am Bürotisch.
…wohnten in unserem Haus auch Topfpflanzen, die ihr Dasein mit unseren Katzen fristeten. Sie bekamen zwar ein paar Kratzer ab, hatten aber überlebt. Dann kam Max und seither gibt es nur noch frische Schnittblumen, weil er mit 9 Monaten die ersten Töpfe beim Stehenlernen umgeworfen hatte. Blumensträuße sind mir aber eh viel lieber, weil bunter und irgendwie auch schöner und das Beste ist, als Mama zuhause bei meinen Kindern, habe ich jeden Tag etwas davon und kann mich immer an ein paar Tulpen, Ranunkeln oder Rosen erfreuen, die ich mit einem 40-Stunden-Job im Büro gar nicht richtig geschätzt hätte.
…liefen bei uns im Fernsehen eigentlich immer eine Sitcom, die Nachrichten oder ein Film. Heute wähle ich tagsüber immer nur zwischen Disney Channel und Nick Junior. Aber psssst – diese Kindersendungen sehe ich mir sogar noch an, wenn Max gar nicht zuhause ist.
…hatte ich beide Hände frei um Dinge erledigen zu können. Heute mache ich die meisten Tätigkeiten mit einem Baby an der Hüfte und nur einer freien Hand und dennoch klappt alles ganz wunderbar. Zusätzlich dazu habe ich das beste Bizeps-Training der Welt ;-).
…musste ich meinen ganzen Tagesablauf durchplanen und organisieren. Ich wusste, wann ich was tun muss und verplante unsere Wochenenden meist schon Monate im Voraus. Doch dadurch war ich so schrecklich unflexibel und mehr als festgefahren. Heute lasse ich mich als Mama von zwei Jungs vom Leben überraschen, komme eher mit Spontanität zurecht und bin beinahe schon entspannter, wenn mal was nicht nach Plan läuft, als ohne Kinder.
…wusste ich nicht, was Mutterliebe bedeutet und konnte nicht verstehen, wie schön es ist, ständig jemanden an seiner Seite zu haben. Einen kleinen Menschen großzuziehen, für den du Welt bedeutest und umgekehrt, ist das schönste Gefühl überhaupt und macht mich glücklicher als je zuvor.
Und wie ist das bei euch? Was ist heute anders als früher und dennoch besser? Ich würde mich über eure Worte freuen :-).
Alles Liebe,