Hallo Leute, Bernd hier. Für alle, die mich noch nicht kennen: Ich bin Sabrinas Ehemann und Vater von Max und Alex. Normalerweise poste ich ja nur Grillrezepte, aber zur Abwechslung dachte ich mir, dass ich euch heute ein paar lustige Schmankerl aus meinem Papa-Alltag erzähle. Eigentlich bekommt ihr hier auf dem Blog ja nur die geballte Frauenpower meiner Gattin zu lesen (#momlife #hemademeamom #motheroftwo #hashtag), Männerthemen kommen da immer etwas zu kurz. Die Kolumnen und Beiträge meiner Gattin sind zwar ganz nett, aber irgendwie dann doch sehr östrogen-lastig. Heute wird das anders. Ganz im Gegensatz zu meiner lieben Sabrina lege ich aber nicht so viel Wert auf Political Correctness und bin – was das Familienbild und die Rollenverteilung innerhalb der Familie betrifft – eher konservativ eingestellt. Also erwartet keine Sätze wie „Wir ziehen Luna-Aurora nur selbst gehäkelte Windeln an“. Wer das nicht aushält, liest diesmal besser nicht weiter 😉
Also, soviel zum Intro. Jetzt, wo ihr wisst, worauf ihr euch einlasst, geht’s auch schon los.
Ich bin jetzt mittlerweile seit bald drei Jahren Papa. Eine gar nicht so lange Zeit eigentlich. Wenn man sie in Relation zu meinem Lebensalter setzt, habe ich erst 10% meines bisherigen Lebens in der Rolle verbracht, die man als Papa inne hat. Trotzdem weiß ich mittlerweile schon, dass man als Vater eine Menge Aufgaben hat, die kaum mit denen der Mutter vergleichbar sind. Zum Beispiel das Machtwort-sprechen. Für alle, die diesen Begriff nicht kennen: Ein Machtwort ist ein Wort, das die Kinder overrulen und sie zur Räson bringen soll. Ein Conversation-Ender, sozusagen. Ein Wort also, dessen Gebrauch bei uns daheim nur mir vorbehalten ist. Wenn alle (Nerven)Stricke reißen, wird es ausgesprochen. Die Folgen können mannigfaltig sein:
a) „Ja Papa, ich geh eh schon baden.“ (Best Case – Eintrittswahrscheinlichkeit: 10%)
b) „BUUUHUHUHUU aber ich hab doch *schluchz* wollt doch nur *heul* mag aber… BUHUHUUUUUU!!!“ (Standardreaktion)
c) „Papa, hör auf schon wieder zu reden, du sollst nicht immer so viel reden, weißt du?“ (O-Ton Maximilian, knapp 3 Jahre alt)
Egal welches Ergebnis das Machtwort bringt, wichtig ist, es nicht inflationär zu gebrauchen. Die Erfahrung musste ich bei der Variante „Ich zähle jetzt bis drei!“ machen. Anfangs ließ sich Maximilian total davon beeindrucken und hatte große Ehrfurcht davor, was denn bei „drei“ passieren würde. Dabei wusste ich selber nicht, welche Aktion ich setzen sollte, wenn ich mit dem Zählen fertig war. Zu meinem Glück hat er sich aber immer spätestens bei „zwei“ bereits eingekriegt…bis vor kurzem. Denn da ich dieses Wundermittel mittlerweile zu oft eingesetzt habe, scheint es so, als hätte ich Maximilians Neugier geweckt, denn es kommt mir so vor, als wolle er es darauf anlegen und sehen, was nach „drei“ kommt. Wenn ich jetzt nämlich mit „Eins…“ anfange, erwidert er wie aus der Pistole geschossen: „Zwei!“ und setzt mich dadurch unter Zugzwang. Tja, ihr wisst, worauf ich hinaus will. Die richtige Dosis macht’s, denn sonst läuft man Gefahr, dass die Kinder einen nicht mehr ernst nehmen. Wobei bei der obigen Option c ist es auch für mich als Papa sehr schwierig, ernst zu bleiben und nicht in Gelächter auszubrechen.
Das bringt mich schon zum nächsten Punkt: Der Vorbildfunktion. In manchen Lebenslagen ist man hin- und hergerissen ob man das Kind jetzt maßregeln oder ihm ein High-Five austeilen soll. Natürlich sorgt der gesunde Menschenverstand in der Regel dafür, dass man mit dem Sprössling schimpft, wenn er sich im Restaurant die Nachspeise in Form eines ganzen Marillenknödels komplett auf einmal in die Futterluke schiebt, aber um es mit den Worten von Anchorman Ron Burgundy zu sagen: „I’m not even mad, that’s AMAZING!“ muss ich echt zugeben, dass ich mir in solchen Situationen das Lachen kaum verkneifen kann. Ich denke, da geht es vielen Vätern so. Ja, ich sage bewusst „Väter“, denn Mütter finden so etwas einfach überhaupt nicht lustig. Zumindest nicht die, die ich kenne.
Auch das Herumtollen übernehme in unserer Familie größtenteils ich. Die Mathematiker unter euch haben es vorher nach der Einleitung sicherlich schon ausgerechnet, ich bin 30 Jahre alt. Mein Bio-Age ist aufgrund meines Bürojobs und der mangelnden Bewegung aber sicherlich schon viel weiter fortgeschritten, was die körperliche Anstrengung beim Spielen mit meinen Kindern deutlich anhebt. Nichtsdestotrotz schwinge ich meinen großen Sohn mit einer Hand auf meinen Rücken, während ich mit der anderen den kleinen Alex herumschaukle und mich redliche bemühe, keines der Kinder auf den Boden fallen zu lassen. Die Tatsache allein, dass mir das auch noch nie passiert ist, spricht schon für mich. Jedoch renne ich so dann auch noch huckepackenderweise durch sämtliche Wohnräume, nur zum Amüsement meiner Kinder. Wenn ich mir dabei auch noch einen Zeh am Tischbein anhaue oder über eines der unzähligen Spielzeuge stolpere, die in unserem Haus zu Hauf herumliegen, trägt das ungemein zur allgemeinen Erheiterung bei. Was tut man nicht alles als Papa…
Aber es ist jetzt nicht so, als würde von den Kindern nicht auch etwas zurückkommen. So geht mir Maximilian beispielsweise immer zur Hand, wenn es irgendetwas im Haus zu reparieren gibt und auch Alexander ist dann immer sehr bemüht, sich sämtliches Werkzeug in den Rachen zu schieben. Ihr könnt euch natürlich vorstellen, dass die Arbeit durch solche Helferlein nicht unbedingt schneller von statten geht, jedoch nehme ich mir gerne die Zeit und lasse meinen ältesten Sohn die Stellschrauben mit seiner Plastiksäge bearbeiten und die Wände mit einem Schneidermaßband abmessen. Alleine dass er mir von sich aus helfen möchte, macht mich schon stolz. Er schreckt auch nicht davor zurück, verstopfte Abflüsse mit mir zu reinigen. Während ich da oft schon mit Tränen in den Augen und mit der Übelkeit ringend durch den Mund atme, quittiert er diese Arbeit locker mit „Puh, da stinkt’s aber!“.
Kinder möchten uns einfach in allem nacheifern. Weil sie aber nicht immer alles verstehen, was die Erwachsenen so machen, fragen sie – oftmals zur Verzweiflung der Eltern – energisch nach. Max hinterfragt phasenweise alles Mögliche und möchte genau wissen, warum er nach dem Frühstück seine Zähne putzen muss und weshalb er seinen neun Monate alten Bruder nicht an den Füßen durch das Wohnzimmer schleifen darf. Zum Glück hat er sich aber noch nie darüber gewundert, warum wir zum Beispiel im Jänner einen Osterbrunch ausrichten oder an Sonntagen massenhaft Klopapier abrollen, damit Mama aus den Klopapierrollen eine DIY-Anleitung basteln kann. Das Leben in einer Bloggerfamilie ist nämlich gar nicht so einfach zu erklären.
Trotz dieser oftmals anspruchsvollen Aufgaben liebe ich es, Papa zu sein. Es tut mir auch ehrlich leid, dass nicht ich bei meinen Kindern zu Hause sein kann (wirklich!), sondern Geld verdienen muss (echt jetzt!). Ich habe ja schon einmal einen Selbstversuch dazu gestartet und euch dabei teilheben lassen (hier) und ich muss sagen, dass es sehr viel Spaß gemacht hat, einen Tag mehr oder weniger allein mit meinen Kindern zu verbringen. Nichtsdestotrotz muss ja einer die Kohle verdienen und solange meine Frau den Blog nicht endlich mal so führt, dass im Monat einige Tausend Euro dabei hängen bleiben, muss ich wohl weiterhin tagein tagaus arbeiten gehen, damit wir etwas Essbares am Tisch haben. Da wären wir also wieder bei der klassischen (konservativen) Rollenverteilung.
Ich will in meiner Vaterrolle der Fels in der Brandung meiner Söhne sein. Sie sollen zu mir kommen, wenn es ihnen schlecht geht oder sie „Männerprobleme“ haben. Ich will und werde ihnen bei allen Herausforderungen des Lebens helfen und weiß, dass mich dabei auch meine Frau unterstützen wird, falls ich mal anstehe. Ich bin schon gespannt, welche Problemchen in den nächsten Jahren auf mich zukommen werden, die ich hoffentlich (gemeinsam mit meiner lieben Frau, versteht sich) meistern werde. Vielleicht lasse ich euch in ein paar Jahren wieder daran teilhaben 😉
Bis dahin!