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MOMLIFE | Zweifach-Mama: Hin- und hergerissen zwischen Groß und Klein

Kommt zu einer Familie mit einem Kind ein Geschwisterchen hinzu, verdoppelt sich das Glück und somit auch die Liebe, die man als Elternteil empfindet. Als ich unseren kleinen Sohn Alexander das erste Mal, nur wenige Sekunden nach der Geburt, in meinen Armen halten konnte, wusste ich sofort, dass ich ihn mindestens genauso viel lieben würde, wie seinen großen Bruder. Aber erst kurze Zeit später, als mein Mann mit unserem Erstgeborenen zu Besuch kam und Maximilian zum ersten Mal auf seinen kleinen Bruder traf, spürte ich die neu entfachte und bedingungslose Liebe einer Zweifachmama. Meine zwei Kinder, meine zwei Söhne, beieinander – ein wunderschöner Anblick.

Vierundzwanzig Stunden später war es aber schon um mich geschehen: Zum ersten Mal war ich hin- und hergerissen zwischen meinen beiden Kindern und spürte eine Art Hilflosigkeit. 26 Monate habe ich als Mama ausschließlich nur mit Max verbracht, doch jetzt kam noch sein Bruder dazu: ein hilfloser, schutzbedürftiger Säugling, der seine Mama besonders anfangs sehr brauchte. Aber wie sollte ich dann noch ausreichend Zeit mit Maximilian verbringen, der bis dato meine volle Aufmerksamkeit hatte?

Die ersten Sorgen überkamen mich und mit der Freude über unseren neuen und gesunden Familienzuwachs kam auch die Trauer darüber, dass ich meinen Max nicht mehr ganz für mich hatte. Ich vermisste ihn und ich vermisste die Zeit, die wir beide nur für uns hatten. Zugleich aber war ich so schrecklich verknallt in dieses kleine Baby und konnte meine Augen kaum von Alex abwenden. Mein Herz schmerzte, die Tränen überkamen mich. So versuchte ich Zeit für Max und mich zu erzwingen, wann immer ich das Baby nicht stillen musste. Doch mein ältester Sohn wollte ausgerechnet dann nicht, wenn ich konnte. Und das habe ich, mitten im Wochenbett und absolutem Gefühlschaos, leider persönlich genommen. Ich musste mir, auf Anraten meines Mannes, ins Gedächtnis rufen, dass er doch „nur“ ein Kleinkind ist und nicht böswillig handelt, sondern ganz ohne Hintergedanken in diesen Momenten keine Lust auf seine Mama hatte. Zu sehr hatte er die ungeteilte Aufmerksamkeit seines Papas genossen. Mein Sohn hatte endlich zwei Wochen Eklusiv-Zeit mit Papa, die ich beiden von Herzen gönnte, dennoch war ich manchmal mit meiner neuen Rolle überfordert. Ich musste erst lernen, damit umzugehen, dass ich nun zwei Kinder hatte.

Tag für Tag viel es mir leichter los zu lassen und abzuschalten, einfach das neue Leben anzunehmen und in meine neue Rolle hineinzuwachsen. Dass ich das konnte, lag aber bestimmt daran, dass Max seinen kleinen Bruder so toll akzeptierte und annahm. Aber auch meinem Mann gebührt ein großer Dank, denn er gab mir jegliche Unterstützung, die ich brauchte: viel Zeit für mich und für unser Baby, während er sich sehr um unseren Erstgeborenen kümmerte.

Der Urlaub meines Mannes (vierzehn Tage) verging gefühlt wie im Flug und schon musste er zurück zur Arbeit. Das bedeutete zugleich, dass ein neuer Alltag bevorstand. Ich war nun also fünf Tage die Woche über 9 Stunden allein zuhause mit zwei Burschen. Ach, was habe ich Panik geschoben vor dieser Aufgabe! Da ich hier nichts schönreden will, kann ich auch ganz offen sagen, dass die ersten Wochen wirklich eine Herausforderung waren, aber die Großeltern meiner beiden Jungs haben uns super unter die Arme gegriffen, indem sie uns besuchten oder Ausflüge mit Max machten, damit ich zwischen dem anfänglichen Schlafentzug und dem Dauerstillen auch als Frau durchatmen konnte.Meine neue Rolle als Zweifachmama macht heute richtig viel Spaß und es ist schön, wieder ein Baby im Haus zu haben. Ich genieße die Momente, die ich nur für den kleinen Bruder habe, beispielsweise morgens im Schlafzimmer, wenn er aufwacht und wir ein bisschen plaudern, lachen und brabbeln oder beim Stillen zwischendurch. Anders als bei Max liegt mir diese intime Zeit zwischen Baby und Mama um einiges mehr, weil ich selbst so viel entspannter bin und das Stillen macht  dieses Mal auch viel mehr Spaß.

Zwischen den beiden Brüdern ist es momentan aber etwas heikel, denn Max findet gerade keinen großen Gefallen an seinen Bruder. Die erste Euphorie ist vorbei und mein Großer tut sich gerade sehr schwer dabei, zu akzeptieren, dass seine Mama nicht so viel Zeit für ihn hat, wie früher. Max muss sich nun also die Aufmerksamkeit mit Alexander teilen und das ist ja auch eine Herausforderung für diesen kleinen Burschen. Dabei ist er nie grob oder aufbrausend eifersüchtig, aber durchaus mal trotzig oder er ignoriert den kleinen Zwerg einfach. Wenn Max so reagiert, ist das meiner Meinung nach eine völlig normale Entwicklung und ich bin mir sicher, es kommen noch wildere Zeiten auf uns zu, wenn sich beide in einem Jahr um Spielsachen und Co. streiten.

Dennoch überkommt mich an jenen Tagen, an denen Max viel trotzt und ich mich nebenbei aber auch um Alexander kümmern muss, ein schlechtes Gewissen. Dann bin ich wieder hin- und hergerissen zwischen Groß und Klein. Den einen muss ich ermahnen, ausbremsen, mit ihm diskutieren oder werde mal etwas lauter, während der kleine Bruder zu kurz kommt und öfters warten und in der Wippe verweilen muss.Oder ich muss den Mini viel tragen, weil er nicht in den Schlaf findet, während der Maxi mich an seinem Duplo-Spiel teilhaben lassen will und mich ohne Unterlass niederschnattert. Ich würde mich dann gerne zweiteilen, um es beiden Kindern recht zu machen und ihnen meine volle Aufmerksamkeit zu schenken, aber das geht nun mal nicht. Und ich kann euch sagen, dieses Gefühl ist nicht schön. Ich kann es kaum beschreiben, ein ewiges Hin und Her zwischen meinen beiden Kindern. Wird das immer so sein? Ich versuche zu akzeptieren, dass ich es nicht meinen beiden Söhnen rechtmachen kann, sondern nur einem nach dem anderen. In solchen Momenten setze ich dann ganz klar Prioritäten: Bei wem ist der Hunger größer? Wer braucht früher eine frische Windel? Mit wem kann ich eher spielen und wer kann noch ein bisschen warten?

Dieses Hin und Her schlaucht dennoch und macht müde. Es hinterlässt manchmal einen bitteren Nachgeschmack und abends liege ich dann im Bett und bereue, dass Alexander heute mehr weinen musste oder ich Maximilian kaum ein offenes Ohr geschenkt habe. Aber geht es nicht jeder Mama so, die mehr als ein Kind hat? Ich tröste mich dann manchmal mit dem Gedanken, dass das Geschwisterleben nun mal so aussieht. Da ich selbst ein Einzelkind bin, kann ich ein Leben mit Bruder oder Schwester nicht nachvollziehen, denn meine Eltern mussten sich nie zwischen Groß und Klein entscheiden, denn es gab ja nur mich.

Ich genieße also durchaus die Tage, an denen Max einen Opa-Tag hat und ich mich voll und ganz auf den Kleinen im Hause Sterntal konzentrieren kann. Denn wie ich weiß, vergeht die Babyzeit sowieso viel zu schnell und bald sitzt Alexander schon auf dem Boden und krabbelt durchs Haus. Ganz ohne schlechtem Gewissen kann ich dann ganz viel Kuscheln, mit Alexander Faxen machen, ihn durchs Haus tragen oder ihm beim Schlafen zusehen.In Zukunft möchte ich aber gerne, wenn ich Alexander abgestillt habe und er Breimahlzeiten bekommt, ein paar Stunden ganz exklusiv nur mit Max verbringen. Beispielsweise kann dann der Papa auf unseren Jüngsten aufpassen, während ich mit Max zwei Stunden auf den Spielplatz fahre oder wir zuhause in Ruhe etwas basteln. Ganz ohne kleinen Bruder, nur mein Erstgeborener und ich. Ich bin mir sicher, dass uns diese Momente gefallen werden. Dann muss für ein paar Stunden niemand verzichten und niemand warten. Ja, auf diese Tage freue ich mich schon jetzt!

Und falls ihr euch nun zum Schluss fragt, was das für ein schwarz/weißes Teil am Kinderwagen ist, kommt hier die Antwort: Das Nest von Native Wilds ist zur Zeit mein liebstes Mama-Accessoire. Der Multifunktionsschal eignet sich sowohl als Schutz vor Wind und Sonne über dem Autositz (in unserem Fall den Stokke izi Go Modular by BeSafe, befestigt auf dem Stokke Trailz), aber auch als Stillschal. Zusätzlich kann man den Schal über dem Einkaufswagen befestigen, falls euer Baby gerne auf der Stange rumnuckelt oder aber ihr verwendet ihn einfach als schickes Accessoire. Und wenn euch bei kühlem Wetter die Decke für den Zwerg fehlt, hilft das Nest auch weiter. Zur Verfügung gestellt wurde es mir von My Little Duke*,einem tollen irischen Online-Shop, der allerlei hübsche Baby- und Kleinkindartikel im Sortiment hat, wie zB die Baby Milestone Cards, Still- oder Zahnungsketten. Schaut vorbei! Werbung Ende ;-).

Jetzt aber wieder zurück zum Thema: Wie ist das denn bei euch Zweifach-Mamas? Fühlt ihr euch manchmal auch hin und her gerissen? Wie war die Umstellung für euch? Und wie ist es denn erst als Drei- oder Vierfach-Mama? Ich freue mich über euren Beitrag.

* In freundlicher Zusammenarbeit mit Stokke und My Little Duke

1 Kommentar

  1. 15. Januar 2018 / 1:05

    Ich habe 3 Kinder 4/0,3 Zwillinge gehabt Mann 2wochenweise bis mehrere Monate beruflich weit weg zu Ausland Keine Eltern/Schwiegereltern oder Geschwister geschweige denn Hilfe im Haushalt/Grundstück und ohne jedwede öffentliche Verkehrsmittel (großes Kind mit Kleinen früh in den Kiga mit Auto mittags abholen) Ich habe 1 Jahr solange die Zwillinge gestillt wurden nicht länger als 1,5 Stunden am Stück geschlafen Es gibt ein Bild auf dem ich im Stehen! Eingeklemmt zwischen Tür und Wand schlafe 🙂
    Don‘t panic es ist alles gut und richtig was du tust und machst Geschwister lernen aneinander und voneinander aber meist mehr „durch Reibung als Harmonie“
    Lg
    Meggi

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