Kaum zu glauben, dass Maximilian heute schon zwei Jahre alt geworden ist. Er war doch noch so klein, gerade einmal 55 Zentimeter und 3,5 Kilogramm schwer, als ich ihn zur Welt gebracht habe. Ich kann mich noch genau an den Moment erinnern, als ich mein Kind zum ersten Mal im Arm gehalten habe.
Die erste Berührung auf nackter Haut. Der erste Blick in klitzekleine Äuglein. Das erste Mal seinen Duft einatmen und das erste Mal kuscheln. Vor zwei Jahren wurde nicht nur mein Sohn geboren, sonder auch ich selbst wurde auf eine gewisse Weise neu in diese Welt geschickt: als Mama. 731 Tage bin ich nun Mama eines kleinen Sohnes und jeder Tag ist etwas Besonderes.
Dachte ich vor kurzem noch, dass sich im ersten Lebensjahr meines Sohne viel verändert, hat mich das zweite eines Besseren belehrt. Unser Baby ist groß geworden, läuft zielstrebig und selbstbewusst durch die Welt, bereit jedes noch so kleine Abenteuer zu bestreiten und seine kindliche Sicht mit uns zu teilen. Gerade noch hatte er die ersten wackeligen Schritte gemacht, nun fährt er zügig und ohne Furcht mit seinem Roller durch unsere Nachbarschaft. Die ersten Worte werden nun immer mehr zu Sätzen gebildet und er plappert jedes Wort das wir sagen nach. Max ist wissbegierig, offen für Neues, ehrgeizig, launisch, laut, sensibel, wild und frech. „Mama“ ist das Wort, das ich jeden Tag am meisten höre und jedes Mal wird es anders geflüstert, gesprochen oder gerufen.
Mein Sohn kann Mama in so vielen verschiedenen Facetten sagen und jede trifft mich mitten ins Herz. Da gibt es den erfreuten Ausruf, wenn ich ihn hochnehme, mit ihm kuschle, ihn lobe oder wir gemeinsam Essen kochen. Es gibt das wütende Mama, wenn ich nicht gleich zuhöre oder ihn beachte, wenn er etwas will, das ich ihm nicht durchgehen lasse. Es gibt das fragende Mama, wenn er mich sucht oder sichergehen will, dass er etwas tun darf. Es gibt das flüsternde Mama, wenn wir verstecken spielen oder er morgens in seinem Bett aufwacht. Ganz egal wie er es mir sagt, ich bin stolz darauf, dass ich genau das bin: seine Mama. Jeder Tag in den vergangenen zwei Jahren war eine Überraschung, eine Herausforderung und ein Geschenk.
Nicht jeder Tag ist einfach, manchmal bin ich am verzweifeln, werfe die Nerven weg oder brauche auch mal eine Auszeit. Das sind Tage, an denen wir beide an unsere Grenzen kommen. An denen mein Sohn trotzt, nicht hören will oder es einfach nicht besser weiß und Minuten, in denen mir meine Geduld fehlt. Diese Tage sind wichtig und gehören dazu, bestimmen doch auch sie unser beider Leben miteinander und irgendwann auch getrennt voneinander. Das Schöne ist aber, dass egal wie lange eine schwierige Phase andauert, auch wieder eine gute Phase kommt. Tage an denen alles wie geschmiert läuft, an denen wir beide ein unschlagbares Team sind und den Alltag mit Kindheit und Elternsein gemeinsam bestreiten.
In neun Wochen erwarten wir einen kleinen Bruder und ich kann mir noch überhaupt nicht vorstellen, wie das Leben als zweifache Mama sein wird. Ich lasse es einfach auf mich und meine Familie zukommen und freue mich darauf. Ich freue mich darauf das dritte Lebensjahr mit meinem Sohn zu verbringen und bald ein neues Familienmitglied zu begrüßen, das mich als Mama wieder vor neue Herausforderungen stellt und mit doppelter Liebe überhäuft. Das Leben ist doch wirklich so verrückt und so wunderbar und ich bin dankbar für jeden Tag.
Danke an meinen Sohn, Max, der mir zeigt, was wichtig ist im Leben und durch den ich mich als Mama und als Frau ständig weiterentwickeln kann.
Happy Birthday an meinen kleinen Putzibären
