Essiggurkerl mit Nutella, nächtliche Eiscreme-Fressattacken, angeschwollene Füße, Morgenübelkeit, Sodbrennen und ein gestörter Hormonhaushalt.
Bevor es bei mir soweit war, kamen mir diese Dinge sofort in den Kopf, wenn sich alles um den Nachwuchs und die damit verbundene Schwangerschaft drehte. „Typisch Schwanger“ eben. Wie Kristy Ally in „Kuck mal wer da spricht“. Frau futtert maßlos Chips in sich hinein, hat Heulkrämpfe weil einerseits glücklich, dann aber wieder total betrübt, fühlt sich unsexy und ist alles in allem neun Monate lang komplett aus dem Gleichgewicht. Sicher, solche Schwangere gibt es bestimmt auch, aber bei mir ist es dann doch ganz anders gekommen. Was für mich vorher typisch schwanger war und jetzt gar nicht mehr so typisch ist, erzähle ich euch heute in meinem Beitrag der neuen Reihe „mama talk – one week seven moms“ (Infos dazu hier).
Bereits bevor es soweit war, also bevor ich schwanger wurde, machte ich mir so meine Gedanken: Werde ich wie meine Mama die ganze Schwangerschaft hindurch von Übelkeit und Erbrechen geplagt? Bekomme ich einen großen Babybauch oder wird es eher eine kleine Rundung, die man nicht sofort erkennen kann? Könnte es sein, dass ich nach der Schwangerschaft bestimmte Dinge nicht mehr essen oder riechen kann, wie es bei meiner Schwiegermutter der Fall ist? Gedanken, die mir in der Zeit, als ich Folsäure schluckte und wir mit dem Projekt „Wunschkind“ loslegten, so durch den Kopf gingen.
Als wir nach unseren Flitterwochen den positiven Schwangerschaftstest in Händen hielten, war ich ehrlich gesagt etwas verdattert. Erstens weil es so wahnsinnig schnell geklappt hatte und zweitens weil ich mich eigentlich gar nicht anders fühlte als vorher. Gut, in den Tavernen in Santorini habe ich ordentlich was weggefuttert, aber ich habe generell einen gesunden Appetit. Aber bis auf viel Hunger war da erst mal nichts. Keine Übelkeit, kein Erbrechen. Komisch, ich hatte nämlich wirklich damit gerechnet, dass mir das blühen und ich mich anders fühlen würde.
Womit ich nicht gerechnet hatte war das (auf gut österreichisch) „Schädlweh“! Im zweiten und dritten Monat plagten mich extremst starke Kopfschmerzen, die gerade dann – wenn man schwanger ist – nicht so einfach wegzubekommen sind. Immerhin trägt man ein winzig kleines schlangendes Herz in sich und da sind Medikamente gerade anfangs in der kritischen Phase absolut Tabu. Die Kopfschmerzen sind aber dann ab der 14.SSW verschwunden. Sie waren für mich überhaupt nicht „typisch“, dafür aber die Müdigkeit. Oh ja, auch diese bekommt man gerade zu Beginn sehr zu spüren. So einfache und alltägliche Dinge wie Einkaufen ermüdeten mich im ersten und im dritten Trimester wirklich sehr. Vielleicht möchte einem der Körper schon mal auf die Zeit im Wochenbett vorbereiten. Müdigkeit ist dort nämlich ein Dauerzustand.
Bis auf das Kopfweh, die Müdigkeit und ziehende Mutterbänder ist es mir in meiner ersten Schwangerschaft aber blendend ergangen. Ich kann und will mich nicht beklagen.“Typische“ Beschwerden wie Sodbrennen, der nächtliche Gang auf die Toilette, geschwollene Füße usw. hatte ich kaum und ich war wirklich eine überglückliche Schwangere und hab die Zeit mit Babybauch mehr als genossen. Bis zum Nierenstau in der 36.SSW. Das war alles andere als schön. Da war ich dann nicht mehr so gerne schwanger und wollte nur noch, dass der kleine Mann endlich aus mir raus kommt.
Typisch schwanger sind für mich Leggins. Da ich diese sonst nicht trage, habe ich mich schon anfangs in der Schwangerschaft mit der Problematik „Hosen vs. Babybauch“ auseinandergesetzt. Wie macht man das eigentlich, wenn man in Wintermonaten schwanger ist und nicht mit hübschen Babydolls und Maxikleidern locker lässig durch den Sommer laufen kann? Okay „locker und lässig“ geht ab einem bestimmten Schwangerschaftsmonat sowieso nicht mehr. Schnaufend eine Kugel vor sich hinschieben trifft es ab dem dritten Trimester in manchen Situationen wohl eher. Die Methodik des Gummibandes am Hosenknopf habe ich einmal probiert und mir den Gummi dabei so schmerzhaft auf die Finger geschnalzt, dass ich mir vorsichtshalber gleich in der 8. SSW zwei Umstandshosen bei H&M gekauft habe. Und gut war’s. Ab dem dritten Monat habe ich nur noch sogenannte Mom-Jeans getragen, später dann tatsächlich Leggins. Irgendwann möchte man als Schwangere einfach nur noch elastische Kleidung tragen, die nicht einschneidet.
Apropos Kleidung! „Maternity Wear“ habe ich genügend gefunden, nur bei den Winterjacken war ich kurz vorm Nervenzusammenbruch. Ich dachte eigentlich, dass man als Schwangere heutzutage eine riiiiiesengrooooße Auswahl an Umstandsmode haben würde. Ja, zum Teil ist das auch so, denn H&M bietet wirklich schicke Teile, aber wenn es um eine Winterjacke geht, die nicht wie ein riesengroßer Sack an einem runterhängt oder in der man aussieht wie das Männchen der Marke „Michelin“, wird es schwer. Beinahe zwei Monate lang habe ich nach einer Jacke gesucht, die ich auch nach der Schwangerschaft tragen konnte, die gut saß und modisch war. Bei ASOS bin ich dann fündig geworden. Hier also mein Tipp an alle Bald-Mamas die im Herbst und Winter eine große Kugel vor sich hinschieben dürfen: Schaut mal bei asos.de vorbei!
Ja und wie war das eigentlich so mit dem Essen? Gegessen habe ich wie zuvor auch. Nur viel mehr Nutella als sonst. Viel viel mehr. Oh ja, die sündige Haselnusscreme hat es mir in der Schwangerschaft angetan. Obwohl zuvor jahrelang nicht ein einziges Nutellaglas in meinem Küchenschrank zu finden war, überkam mich dann irgendwann doch die Lust danach. Großes Verlangen hatte ich ebenso nach Fruchtsäften. Jeden Tag musste ich ein Glas trinken – am liebsten Multivitaminsaft. Und Obst, das brauchte ich auch täglich. Aber Obst mochte ich schon immer. Was mich wirklich verwirrt hatte, war die Sache mit dem Sprudelwasser. Bevor ich schwanger war, habe ich immer nur Leitungswasser oder Mineralwasser ohne Kohlensäure getrunken. Aber in der Zeit, als ich Maximilian im Bauch hatte, musste es unbedingt Mineralwasser mit ganz viel Kohlensäure sein. Was anderes konnte ich einfach nicht trinken. Bis aufs Nutella müsste ich damit dann wohl eher „untypisch schwanger“ gewesen sein, da ich weder viel Eiscreme, noch Junk Food oder irrwitzige Kombinationen aus Süß und Sauer verspeist habe.
Ob typisch schwanger oder nicht ist im Vorhinein also gar nicht so leicht zu beurteilen. Witzig finde ich aber immer, wenn sich Mamas unterhalten und man plötzlich Übereinstimmungen in der Zeit als „Frau in guten Umständen“ findet. Dann fühlt man sich irgendwie doch wieder typisch schwanger. Und ich bin auch schon sehr gespannt, was mich beim zweiten Kind erwarten wird. Wenn es soweit ist, werde ich hier wieder berichten. Bis dahin dürfen nun aber die anderen Bloggermoms bzw. Mamas-to-be erzählen, was bei ihnen „typisch schwanger“ war/ist. Ich bin schon sehr gespannt und hoffe, ihr fandet meine Erzählungen auch ein bisschen interessant ;-).
Übrigens, einen Rückblick meiner Schwangerschaft könnt ihr hier nachlesen.
Ich hatte eine Winterjacke und war so froh, als 1. der Minimann da war und ich 2. die Jacke endlich entsorgen konnte. In der letzten SSW ging die Jacke gar nicht mehr zu.
🙂
ich hoffe ja, dass ich die umstands-winterjacken dann bei der zweiten SS wenigstens noch mal tragen kann, hehe!
Ein toller Post 🙂 Ich muss glücklicherweise sagen, dass es mir bisher auch super geht (weder Sodbrennen noch extreme Wassereinlagerungen und Co…)! Und mit dem Sprudel geht es mir wie dir, ohne Kohlensäure geht fast gar nicht mehr 😉
Herzliche Grüße, Frauke von
ekulele
Ach du Liebe bist ja jetzt schon im Endspurt, ich denke da wird es dir weiterhin blendend gehen! Toi toi toi und yeah, eine Sprudelwasser-Schwester 😀
Also ich muss auch sagen, dass es mir blendend geht und ich mich super gut fühle. Ich bin jetzt Ende 7. Monat und klar der Bauch wächst aber es ist noch nicht beschwerlich. 😉 Außerdem habe ich vorher gedacht, dass ich mich irgendwann nicht mehr attraktiv fühlen würde aber auch da ist das Gegenteil eingetreten. Ich bin richtig stolz auf meine Kugel.
Auch beim Essen kann ich keine Unterschiede feststellen. Ich esse auch nicht mehr als vorher. Klar auf einige Sachen verzichte ich, wegen der Toxoplasmose-Gefahr aber sonst alles ganz normal. Außer dass ich jetzt vielleicht noch mehr Tomaten esse als vorher. Danach bin ich wirklich ein bisschen süchtig 😉
Das mit den Getränken ist so ein Ding. Kohlensäure geht bei mir so gar nicht! Und auch Säfte sind nicht so mein Fall. Also bleibt es fast immer bei stillem Wasser. Das ist sehr öde und langweilig aber ich habe noch keine leckere Alternative für mich gefunden.
Jetzt hoffe ich, dass es mir die restlichen Wochen auch weiterhin gut geht und freue mich, im Sommer (Kleidung also auch kein Problem ;-)) endlich unser Knuppelchen im Arm zu halten.
Das klingt ja alles hervorragend 🙂 wie schön und das mit dem Wasser ist ja nicht so schlimm. Besser so als du hättest wahnsinniges Verlangen nach Soft Drinks, das wäre dann je eher nicht so gut :-). Ich wünsch dir weiterhin alles Gute und eine traumhafte Schwangerschaft. Klingt ja bisher sehr vielversprechend 🙂
Sowas wie seltsame gelüste hatte ich auch nicht, auch müdigkeit war nicht schlimm. Ich war also auch keine typische schwangere 😀
Ich hatte es wie du, eine tolle schwangerschaft (bei mir aber im gegensatz zu dir bis zum schluss).
Die Müdigkeit, da sagst du was! Die plagt mich gerade auch noch sehr. Genauso wie die Kopfschmerzen…Aber du machst mir Hoffnung, dass es besser wird. Bei Mika hab ich das nämlich gar nicht so stark in Erinnerung, wobei man wohl auch vieles wieder vergisst…:D
Leggings habe ich auch geliebt, so schön bequem. Wobei ich mir nun schon ein paar Umstands-Jeans bestellt habe, da ich normale Hosen im Moment einfach lieber trage und das mit den Leggings eigentlich so lange hinaus zögern wollte, bis ich sie wahrscheinlich wieder freiwillig trage. 😀 Aber zum Glück kommt nun erstmal der Sommer und ich kann auf luftige Kleider und Röcke zurück greifen.