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[FAMILY] 36 Wochen schwanger

„Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt“. Dieses Sprichwort trifft eindeutig auf die Geschehnisse der letzten Woche zu.

Wenn man schwanger ist malt man sich unbewusst des Öfteren aus, wie es denn sein würde, wenn ES losgeht. Mit „es“ meine ich die Geburt. Wie fühlen sich die Wehen an? Zu welcher Tages- und Uhrzeit passiert es? Bekommt man Panik? Fährt man sofort ins Krankenhaus oder wartet man lieber noch ein wenig? Fragen über Fragen, die man schlussendlich nicht beantworten kann, da die ganze Schwangerschaft von Woche 4 bis Woche 40 eine riesen Überraschung ist. Eine Überraschung, die man einfach nicht im Voraus planen kann. Dennoch denkt man, dass man erst ins Spital muss, wenn die Wehen einsetzen. Jedenfalls war ich der festen Überzeugung und hatte keine Ahnung, dass ich bereits ein paar Wochen früher einen knapp 1-wöchigen Krankenhausaufenthalt „geschenkt“ bekam. Inklusive der schlimmsten Schmerzen die ich bisher je ertragen musste (und ich würde mich nicht unbedingt als schmerzempfindlich bezeichnen). Was war passiert? Der kleine Mann verursachte einen Nierenstau mit einer richtig heftigen Nierenkolik.

Pünktlich zum Beginn der 36. Schwangerschaftswoche (35+0) wachte ich in der Nacht mit leichtem Ziehen im unteren Bauch, Rücken und an den Nieren auf und dachte, dass es sich um Vorwehen handeln könnte. Die Nacht davor hatte ich das ebenfalls und konnte nach 2 Stunden wieder einschlafen. Doch an diesem Donnerstag war etwas anders. Innerhalb von 20 Minuten wurde aus dem leichten Ziehen ein krampfartiges und sehr schmerzhaftes Ziehen in der rechten Flanke, das einfach nicht wegging. Nach weiteren 30 Minuten hatte ich bereits die Vermutung, dass das keine Wehen sein konnten, denn es gab einfach keine Pause.

Mein Mann und ich fuhren daraufhin ins Krankenhaus, denn irgendwas stimmte nicht. Wir waren total verwirrt und hin und hergerissen zwischen dem Gedanken, dass es schon losgeht und unser Sohn vielleicht schon als Frühchen auf die Welt kommen wollte oder dass es Komplikationen gab. In der Geburtenabteilung angekommen wurde sofort ein CTG gemacht, welches sich unauffällig verhielt. Keine einzige Wehe. Aber die Schmerzen und das Ziehen gingen einfach nicht weg. Daraufhin wurde von einer Ärztin eine Untersuchung am Ultraschall gemacht. Die gute Nachricht: unserem Kleinen ging es Bestens. Herztöne, Bewegungen alles da. Nur die Mama wusste bald nicht mehr wie sie diese Schmerzen „weg atmen“ sollte. Nachdem ich beschrieben hatte, woher dieses Ziehen kam, äußerte die Ärztin sogleich den Verdacht auf eine Nierenkolik bzw. einen Nierenstau, verursacht durch die Lage der Gebärmutter bzw. die Lage vom kleinen Mann, der mir den Harnleiter abdrückt, weshalb es zu einer Stauung von Urin in der Niere kommt. Ich durfte gleich mal im Krankenhaus bleiben und bekam eine Infusion, damit die Schmerzen weggingen.

Die Schmerzen wollten aber nicht weggehen und blieben hartnäckig. In den nächsten 50 Stunden hatte ich die schlimmsten Schmerzen. Egal welche Infusionen ich bekam, nichts half. Das liegt natürlich auch daran, dass man einer Schwangeren (zum Glück) niedrig dosierte Schmerzmittel verabreicht, die aber auch weniger helfen (verdammt, verdammt, verdammt). Da ich bis Samstag fast nichts geschlafen oder gegessen hatte und dieses krampfartige Ziehen einfach nicht weggehen wollte, war ich mehr als verzweifelt. Mein Mann und ich äußerten dann letztendlich den Wunsch, dass die Ärzte doch bitte etwas machen würden. Daraufhin hatte ich eine kleine OP, bei der mir eine Harnleiterschienung unter Sedoanalgesie eingesetzt wurde. Durch diese Schiene wird der Harnleiter stabilisiert, damit der angestaute Harn ablaufen kann und mir der kleine Bauchbewohner nicht wieder etwas abdrücken kann. Am nächsten Tag waren die Schmerzen schon um einiges besser, dafür kam ein leichter Harnwegsinfekt hinzu (eines der Risiken dieser Schiene) sowie das Wundziehen des Fremdkörpers der mir eingesetzt wurde und nun bis eine Woche nach der Entbindung drinnen bleibt. Ein paar weitere Tage im Spital und ich konnte letzte Woche mittwochs endlich wieder nach Hause.

Warum ich euch das erzähle? Nun ja, ich finde es gut, wenn Schwangere darüber Bescheid wissen, dass es diese Komplikationen in der Schwangerschaft geben kann, denn meine Familie sowie mein Freundeskreis und ich selbst hatten zuvor noch nie davon gehört.

Als positiv denkender Mensch sehe ich diesen Kurzurlaub aber auch als eine Bereicherung und eine interessante Erfahrung. Nachdem mir mehrere Ärzte mitfühlend im Krankenhaus bestätigt hatten, dass eine Nierenkolik mit unter die schlimmsten Schmerzen sind, die ein Mensch ertragen kann (schlimmer als Wehen, denn da gibt es wenigstens eine Pause und am Ende erhält mal ein wunderbares Geschenk für all die Mühe), bin ich für die bevorstehende Geburt mehr als nur gewappnet. Ich hatte bis dato eigentlich keine Angst vor der Entbindung und habe jetzt erst recht keine mehr. Ich weiß dass ich das aushalte und bin froh, dass der Nierenstau weg ist und auch die Schmerzen nach einer Woche nicht mehr vorhanden sind. Was bleibt ist ein ständiger Harndrang durch die Schiene, aber der wird im 10. Schwangerschaftsmonat ja sowieso durch das Köpfchen des Babys, das munter auf die Blase drückt, verstärkt. Des Weiteren sehe ich einen Vorteil darin, dass ich bereits vorab im Krankenhaus war: ich weiß wie die Station aussieht, ich kenne einige Ärzte und Krankenschwestern und habe nun die perfekt gepackte Kliniktasche.

Mittlerweile bin ich in der 37. Schwangerschaftswoche angekommen (36+5) und es sind nur noch 23 Tage bis zum errechneten Termin. Der Babybauch ist ganz schön gewachsen und die ersten feinen Dehnungsstreifen haben sich auf meinem Bauch versammelt (3 Stück – nicht der Rede wert…lieber die Streifen, als noch mal einen Nierenstau). Unser Sohnemann turnt immer noch fleißig im Bauch. Ich trinke nun seit ein paar Tagen eine Tasse Himbeerblättertee am Morgen und versuche mich so gut es geht  zu entspannten und zu schonen (der Krankenhausaufenthalt hängt doch ganz schön nach). Meine bisherige Gewichtszunahme hat sich jetzt auf 15 kg eingependelt und damit bin ich eigentlich ganz zufrieden. 

Die Geburt ist wohl eines der wenigen wundervollen Ereignisse, das nicht von mir geplant werden kann und obwohl ich ein Planungsfreak bin und immer alles im Vorhinein organisieren möchte, freue ich mich wirklich (wirklich!) darauf, dass ich mich dieses Mal entspannt zurück lehnen kann und mir alles abgenommen wird. Vielleicht hab ich auch gerade deshalb keine Angst davor, weil ich sowieso nichts falsch machen kann. In den letzten 36 Wochen habe ich mich nach bestem Gewissen und voller Vorfreude auf unseren Familienzuwachs vorbereit. Und jetzt heißt es einfach nur noch die letzten 23 Tage abzuwarten. Ich freue mich schon so sehr darauf, wenn wir den kleinen Mann kennen lernen dürfen und ich kann es kaum erwarten endlich voll und ganz Mama zu sein. 

7 Kommentare

  1. 8. April 2014 / 8:55

    Phu das glaube ich dir, dass du da erst mal Angst hattest dass was nicht stimmt. Zum Glück geht es dir nun wieder besser, Ich bin gespannt wann es los geht.

    Ich bin froh dass meine Schwangerschaft bis jetzt ohne nennenswerte Probleme verlief, das ist schon Gold wert.

    Habt ihr oder du ein Geburtsvorbereitungskurs gemacht?

  2. 8. April 2014 / 13:23

    Liebe Sabrina,

    grad in den letzten Tagen dachte ich ganz oft an dich und daran, wie's dir/euch wohl geht.

    Ich freu mich dass alles wieder in Ordnung ist, und wünsch dir noch eine genussvolle Zeit für die nächsten Wochen und schick dir unterstützende Energien für alles was du brauchst und was noch kommt ..

    Es ist einfach MAGISCH Mutter zu werden und Mutter zu sein …

    von Herzen
    Daniela

    ❀◠‿◠) ……….. ღ

  3. 8. April 2014 / 14:35

    Liebe Sabrina, ich hab ja auf Insta schon ganz doll mit dir gezittert. Gut, dass du wieder daheim bist und es dir besser geht. Das Planungs-Freak-Syndrom hab ich im übrigen auch und muss mich in den verbleibenden 77 Tagen noch darauf einlassen, dass alles kommt, wie es kommt 🙂
    Liebe Grüße, Daniela

  4. 8. April 2014 / 14:55

    Schön, daß es dir jetzt wieder gut geht. Und ja, die Geburt ist ein Ereignis, welches man nicht planen kann. Deswegen bin ich auch kein Verfechtes des Kaiserschnitts (ausser aus medizinischen Gründen/Notfallgründen) sondern pläderie dafür, daß jede (gesunde) Frau die Geburt auf dem normalen Weg durchlebt – auch wenn es mit Sicherheit kein Zuckerschlecken ist, aber das vergisst man ganz schnell. Alles Liebe.

  5. 8. April 2014 / 18:18

    Oh man, zum Glück geht es dir jetzt wieder gut.
    Ich hab mir diese Gedanken (wie das alles abläuft) auch gemacht und dann ging alles sehr schnell. So richtig Zeit mir darüber klar zu werden was da gerade passiert hatte ich nicht. Mein Mann sagte noch "jetzt kommt unser Mini…" – aber ich war in diesem Moment gar nicht wirklich aufnahmefähig. Dafür danach umso mehr 🙂

    Ich wünsch dir noch schöne 23 Tage. Es wird so bezaubernd.

  6. 8. April 2014 / 20:17

    Oh wow, das klingt schmerzhaft!!! Schön, das alles gut gegangen ist! Ich hatte auch schon das Vergnügen von einem Krankenhausaufenthalt in der Schwangerschaft, wie du seh ich das eher positiv, so weiß man schon ein bisschen wie man sich dort fühlen wird 😉 Danke auch fürs teilen, finde das auch sehr wichtig (meine "Unser schwerer Weg zum Baby"-Geschichte kommt auch demnächst auf einem Blog – es geht leider nicht bei allen so einfach wie bei dir ;-)) Gut schaust du aus, eine sehr fesche Schwangere!! Alles Liebe weiterhin, Ulli

  7. Anonym
    9. April 2014 / 15:49

    Schön, dass es dir wieder besser geht! Magst du einen Post zum Thema Kliniktasche machen? ich habe meine noch nicht in Angriff genommen und bin für Tipps dankbar! Alles Gute für dich!

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