Wie ist das Leben denn so, zuhause als Mama mit zwei Kindern? Gibt es Eifersucht oder Neid zwischen den Brüdern? Schlafen die beiden denn überhaupt gleichzeitig und wie überstehst du den Tag, wenn einer bockt und der andere kaum schläft?
Es gibt gute und schlechte Tage – oder besser gesagt: Es gibt gute und schlechte Momente, denn manchmal sind die Tage so komplex und emotional, dass man nicht alle Ereignisse über einen Kamm scheren kann. Zur Zeit haben wir eine etwas anstrengendere Phase, da unser großer Sohn Max ständig seine Grenzen austestet. Dementsprechend wird oft getrotzt, geschrieen und geweint. Da brummt mir dann meist zu Mittag schon der Schädel und ich bin – zugegeben – manchmal auch genervt. Ich weiß noch genau, wie mir einige Leute vor Monaten gesagt haben, dass ich mir manchmal wünschen würde, mein Kind würde nicht so viel plappern. Tja, damals habe ich nur darüber gelacht und konnte es kaum erwarten, dass Maximilian mir endlich mit Worten statt Gesten sagen würde, was er denn wollte. Sechs Monate später, mit einem endlos quasselnden, energiegeladenen und sehr trotzigem Wirbelwind plus neun Wochen altem Baby an meiner Seite, würde ich mir dann aber tatsächlich manchmal wünschen, dass er täglich hundert Wörter weniger spricht und nicht immer alles wie ein Papagei wiederholt.
Und dann sind da aber auch diese Momente, in denen mein Herz vor Liebe und Stolz übergeht und ich jedes Wort, das er mir mit seiner lebhaften Stimme entgegen flüstert oder ruft, innerlich aufsauge. Wenn Max mir dann Dinge erklärt und neu erlernte Wörter problemlos nachspricht, wenn ich sehe, wie begeistert er darüber ist, dass ich ihn verstehe und wir uns austauschen können…dann ist sofort jeglicher Frust vergessen.
Heute lege ich einmal die Karten auf den Tisch und erzähle euch ein bisschen über meinen Alltag als Zweifachmama: über die guten und schlechten Zeiten und unseren Tagesablauf.
Gute und schlechte Zeiten
Es gibt sie. Die Zeiten, in denen einfach alles perfekt läuft. Der große Bruder ist ausgeglichen, bockt nicht und hat jeden Tag gute Laune. Der kleine Bruder schläft viel und bis aufs Stillen, Bäuerchen rausklopfen, Windelwechseln und in dem Schlafwiegen hat man als Mama eines kleinen Babys nichts zu tun. Ach, wie sind diese Tage und Wochen schön. Kleine Diskussionen, die Eltern und Kinder natürlich immer zwischendurch führen, fallen da nicht wirklich ins Gewicht und man erinnert sich kaum daran, dass am Vormittag der Spielzeugbagger durchs Wohnzimmer geworfen wurde oder das Kind sich darüber beschwert hat, dass das Frühstücksbrot eigentlich lieber geachtelt als geviertelt geschnitten gehört. Nein, an diesen Tagen vergisst man diese kleinen Momente, in denen man ein klitzekleines bisserl genervt ist und freut sich einfach darüber, dass man als Mama so ausgeglichen ist, nicht laut werden muss und das Kind so brav auf alles hört, was man ihm sagt.
Diese Phase ist so wunderbar, erst recht, wenn sie acht Wochen durchgehend anhält, dass man ganz schnell wieder vergisst, wie es eigentlich ist, wenn alles schief läuft und sich zehn Stunden, in denen man alleine auf ein Kleinkind und ein Baby aufpasst, anfühlen, wie zwei Tage. Wenn die Minuten nicht verstreichen, aber ein Trotzanfall den nächsten jagt. Kaffee hilft da nicht mehr, das Schädelweh wird bei dem Gebrüll, thetratlischem Geheule und übertriebenem Lachen des Großen sowie dem müden Weinen des Kleinen, der nicht in den Schlaf findet, nur schlechter statt besser. Am liebsten würde man sich da einfach selbst mal auf den Boden schmeißen und lauthals losschreien. Einfach wild mit den Fäusten um sich schlagen und kurzfristig durchdrehen. Geht aber nicht! Als Vorbild muss ich mich ja am Riemen reißen und immerhin ist Max ein Kind und ich bin die vernünftige Erwachsene. Innerlich zerreißt es mich da manchmal. Äußerlich stöhne ich und verdrehe die Augen. Selbstverständlich hinter seinem Rücken, damit er es nicht sieht.
Pfau, werden sich jetzt manche von euch denken. Was ist denn das für eine schlechte Mutter. Sagt hier öffentlicht, dass sie genervt ist. Wie kann sie nur! So ist es aber, das Leben als Mama. Natürlich gaukeln einige Mamablogger – dazu gehöre manchmal auch ich – mit all den positiven und liebevollen Postings und Bildern auf Instagram vor, dass alles super locker läuft. Kein Chaos im Haus, die Kinder sind immer fröhlich, winken und lächeln in die Kamera und Mutti sieht aus wie aus dem Ei gepellt, während sie lieblich lächelnd den Kinderwagen durch die malerische Nachbarschaft schiebt. So ist es aber ganz sicher nicht immer! Macht sich aber eben besser auf den Fotos und sieht man sich doch auch irgendwie lieber an, oder?Wie im Berufsleben, ist auch der Alltag als Mama zuhause mit zwei Kindern, Haushalt und dem Blog, der für mich mittlerweile auch zum Job geworden ist, nicht immer einfach. Ob einem der Projektmanager, Chef oder die Arbeitskollegin nerven oder das eigene Kind, das einem dauernd niederquasselt und auf jedes Verbot sofort austickt und trotzt, macht da keinen Unterschied. Aber es gibt – wie oben beschrieben – eben auch die Zeiten, in denen einfach alles nur richtig gut läuft. So richtig genial. Genau an diesen Momenten will ich festhalten. Ich nehme mir dann immer vor, mehr wie meine Kinder zu leben. Nämlich im Moment! Nicht immer gleich voraus denken und sich den Kopf darüber zerbrechen, wie es denn nach dem Mittagsschlaf weitergehen könnte, sondern einfach positiv denken und darauf hoffen, dass der Nachmittag anders verläuft. Bis der Papa dann endlich heim kommt und der Mama unter die Arme greift.
Dazwischen versuche ich unseren Alltag möglichst strukturiert über die Bühne zu bringen. Bereits als Max ein Baby war, habe ich gelernt, dass Routine für ihn und mich sehr wichtig war. Nicht nur beim Abendritual, sondern auch am Morgen, zu Mittag und am Nachmittag hilft ein konkreter Tagesplan Mama und Kind enorm weiter. Ich wurde schon öfter um Rat gefragt, wie ich das denn alles mache, wann meine Kinder essen oder schlafen und wie unser Tag mit zwei kleinen Kindern so abläuft. Genau das verrate ich euch jetzt.
Unser Tagesablauf
Ein Glück, dass meine beiden Kinder lange und gut schlafen. Der große Bruder schläft abends meist gegen 20:30 Uhr ein und wacht zwischen 6:30 Uhr und 7:30 Uhr auf. Alexander weckt mich nachts mit einer Stillpause, gegen 4:00 auf und schläft dann nochmal bis um 6:00 Uhr. Während ich das Baby also im Schlafzimmer stille, kommt sein Bruder immer mit einem Buch oder seiner Kuscheldecke zu uns ins große Bett und wir plaudern darüber, wie wir unseren Tag gestalten. Wir überlegen, was wir zum Frühstück essen, ob wir Besuch bekommen oder – je nach Wetterlage – den Vormittag im Haus oder Garten verbringen. Kurzfristig schleiche ich mich aus dem Zimmer, wenn Alexander frisch gewickelt und angezogen vor sich hin brabbelt und sich neugierig umsieht und während Max ein Video auf dem Handy sehen darf, um mich frisch zu machen. Zähneputzen, Schminken und mamataugliche Kleidung stehen nun für mich auf dem Programm. Anschließend gehen wir zu dritt nach unten und essen Frühstück. Entweder gibt es Müsli oder Brot mit Butter und Marmelade, frisches Obst und einen Kakao/Tee für Max bzw. einen Kaffee für mich. Alexander ist dann meist für ein 30-minütiges Nickerchen bereit und ich setze mich mit dem Großen nach der Morgenmahlzeit vom Esstisch aufs Sofa. Sobald der kleine Bruder wieder wach ist, wird gestillt und anschließend der Vormittag gestartet.
In der Zeit zwischen 9:00 und 12:00 Uhr gehen wir meist Lebensmittel fürs Mittagessen einkaufen oder spielen eine Runde. Ab und an beschäftigt sich Max auch für kurze Zeit alleine, mit Büchern oder seinen Lego Duplo-Steinen und Spielzeugautos. Oder aber er schaut sich ein Buch an, das ich ihm dann meist mit seinem kleinen Bruder im Arm vorlese. Alexander hört uns zu oder er liegt im Activity Center auf dem Wohnzimmerboden. Wenn ich die Möglichkeit habe, versuche ich auch noch ein bisschen den Haushalt zu erledigen, d.h. staubsaugen, abwaschen, Mittagessen herrichten usw.! Um 10:30/11:00 Uhr gehen wir bei Schönwetter in den Garten oder aber wir bekommen Besuch. Bei Schlechtwetter spielt Max mit Knete oder malt mit Kreiden bzw. Wasserfarben. Manchmal backen wir zum Zeitvertreib einen Kuchen oder schauen kurz ein paar Comics auf Disney Channel.
Wickeltasche*, Rucksack* (Elefant) und Activity Center via Skip Hop
Dann ist auch schon Zeit fürs Mittagessen, das sich derzeit sehr sporadisch gestaltet. Suppe, Nudeln mit Pesto oder selbstgemachter Sauce, Kartoffelgerichte, Reisgerichte mit Gemüse oder eine kalte Jause landen meist am Teller. Bald steht jedoch die Beikostzeit für Alexander an und dann gibt es ab November wieder vermehrt Eintöpfe für mich und Max. Wenn ich aufwendiger koche, nutze ich immer eine Trage, zB unsere Manduca oder den RingSling (hier könnt ihr mehr davon sehen). Maximilian setzt sich auf die Arbeitsplatte, spielt mit Autos oder erzählt mir, was er draußen vor dem Fenster alles sieht und ich schneide schnell ein bisschen Gemüse oder stehe am Herd.
Den Mittagsschlaf treten beide Kinder meist zeitgleich an, was ich selbst ja für ein absolutes Wunder halte. Der Kleine schläft öfters vor dem Großen ein, den ich dann in sein eigenes Zimmer nach oben bringe. Zwischen 12:30 und 14:30 Uhr habe ich Mittagspause, in der ich mich an den Laptop setze und arbeite: Mails checken, Blogbeiträge schreiben und Fotos bearbeiten.
Wenn der große Wirbelwind wach wird, starten wir in den Nachmittag. Es gibt eine kleine Jause und wir spielen entweder im Garten oder oben in seinem Zimmer. An manchen Tagen holen wir zu dritt den Papa von der Arbeit ab, dann koche ich anschließend nochmal oder wir grillen spontan eine Kleinigkeit im Garten (läuft jetzt im Sommer natürlich besser als im Winter). Wenn der Papa sich mit beiden Jungs beschäftigt, gehe ich meist in den Keller und mache die Wäsche. Die Zeit von 17:00 – 19:00 Uhr vergeht eigentlich immer wie im Flug und ehe wir uns versehen, ruft auch schon die Badewanne. Beide Zwerge werden gemeinsam gebadet: Max in der großen Wanne und Alexander in der kleinen faltbaren Badewanne von Stokke, die wir direkt zum Bruder ins Wasser stellen. Mit einer Babymassage endet der Tag für Alexander. Er wird dann noch mal auf dem Sofa gestillt und schläft meist gegen 20:30/21:00 Uhr ein. Sobald mein Mann unseren großen Sohn mit Gute-Nacht-Geschichten ebenfalls zu Bett gebracht hat, beginnt der recht kurze Feierabend. Um 22:30 liegen wir Eltern dann auch schon im Bett. Müde, erschöpft und meistens glücklich ;-).
An manchen Tagen verschiebt sich der Zeitplan selbstverständlich etwas. Der Mittagsschlaf findet dann eine Stunde später statt oder eine Stunde früher. Oder wir schaffen es vielleicht nicht hinaus, weil ich im Haushalt einiges mehr eredigen muss oder wir sind stattdessen viel mehr unterwegs, da ich Einkäufe erledige. Da Maximilian erst nächstes Jahr in den Kindergarten geht, gibt es seit September auch einmal die Woche einen Opa-Tag, an dem ich dann nur ein Kind bei mir zuhause und sogenannte Qualititytime mit meinem Baby habe.
Dieser Tagesablauf hat sich, seit der kleine Bruder bei uns ist, recht gut eingespielt und es läuft richtig gut. Bis Max in den Kindergarten geht, wird sich aber noch einiges verändern und ich bin schon gespannt, wie wir uns im Winter den Tag einteilen, wenn Alexander größer und älter wird. Ich bin mir aber sicher, dass wir auch hier zu dritt auf einen Nenner kommen. Irgendwie muss es ja laufen – auch wenn meistens einer heult 😉 – und Mama sich dann schleunigst an die Kaffeemaschine stellt.
Und manchmal wirft einer der Jungs – oder auch ich als Mama – den ganzen Alltag über den Haufen, weil schlechte Laune herrscht oder einfach der Wurm drinnen ist. Da stehen wir dann alle kurz vorm Durchdrehen und können uns selbst so gar nicht leiden. So ist das, im #realmomlife. Trotzdem möchte ich keinen Tag missen und ich bin froh, dass ich zuhause bei meinen beiden Kindern bleiben kann. Denn in Wahrheit ist diese Zeit viel zu schnell rum und schon bald bringe ich mit einem laufenden kleinen Bruder den großen in den Kindergarten…
Wie gestaltet sich denn euer Tagesablauf mit einem oder mehreren Kindern? Habt ihr bestimmte Rituale oder lebt ihr lieber in den Tag hinein?
* Die gekennzeichneten Produkte wurden mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt
hallo sabrina, schöner beitrag und schön, dass du mal einen einblick in deinen tagesablauf teilst. allerdings frag ich mich, wie dir nur zwei std am tag reichen, fürs arbeiten (also fotos machen, bearbeiten, blogbeitrag schreiben, social media usw)?! hast du tage an denen du mehr std arbeiten kannst? ich würde so auf jeden fall nicht hinkommen und brauch immer länger, bzw nutze das wochenende, wenn die kids mit papa im zoo sind. mach ich was falsch? oder hast du tipps, wie man sich da besser organisieren kann?… 😉 glg
Hallo Nat,
also generell werden am Wochenende Fotos geschossen. Ich koche da meist aufwändiger und knipse die Fotos oder wir verbringen eben gemeinsam Zeit beim Ausflug bzw. ich setze Produkte für Testberichte und Co. in Szene. Unter der Woche kommt es natürlich auch mal vor, dass ich untertags Fotos mit den Kindern knipse oder für kleine DIY-Produkte (zB bei diesem Beitrag und beim darauffolgenden mit den Herbstbildern). Das ist natürlich recht einfach, weil ich ja zuhause bin. Die Berichte und E-Mail Arbeit mache ich dann immer mittags bzw. passt mir ja jetzt der Opa 1x in der Woche auf Max auf und diesen Tag nutze ich dann sehr intensiv für meine Arbeit, also den Blog. Gefühlt arbeite ich ständig 😉 als Mama, Hausfrau und Bloggerin xD aber es macht ja Spaß. Du kennst das ja selbst. Ich habe aber auch einen Redationsplan, in dem ich immer eintrage, wann welche Artikel geplant sind (Kooperationen und normale Beiträge). An den halte ich mich recht streng bzw. kann ich so immer vorarbeiten und behalte einen Überblick. Vielleicht hiflt dir das auch weiter? Einfach im Excel oder in einem Programm eine Übersicht erstellen :-).
viele liebe Grüße,
Sabrina