Werbung/ Leihgerät
Bloggen als Beruf – das klingt erstmal komisch, irgendwie befremdlich und eigentlich weiß man gar nicht, was am Bloggen denn eigentlich ein Job sein soll. Was mache ich als Vollzeitbloggerin den ganzen Tag über, wie viele Stunden am Tag fallen tatsächlich für den Blog oder Instagram an und kann man das, was ich tue, überhaupt Arbeit nennen?
Weil ich immer wieder von meinen Lesern gefragt werde, wie man eigentlich Blogger wird und wie das so ist, wenn ich mein Leben ständig auf Fotos festhalte, ob da noch Privatsphäre vorhanden ist, wie lange ich an einem Blogbeitrag arbeite, was eigentlich das Langweiligste am Bloggen ist und wie ich mit dem Bloggen Geld verdienen kann, habe ich, da ich nun ganz offiziell seit Juli von zu Hause aus arbeite, vollkommen selbstständig und ohne Karenz, beschlossen, euch einen kleinen Einblick in meinen Alltag zu geben und die meist gestellten Fragen zu meinem Beruf zu beantworten. Ich verwende hier übrigens absichtlich den Begriff Beruf, denn auch wenn es sich manche Leute nicht vorstellen können: Als Blogger zu arbeiten ist tatsächlich Arbeit, der man zu den unmöglichsten Zeiten 24/7 ohne Pause nachgeht. Aber starten wir doch einfach einmal am Anfang…
Ich bin Bloggerin: Vom Hobby zum Beruf
Ich habe es getan und vor bereits zwei Jahren ein Unternehmen mit meinem Blog gegründet. Der Schritt in die Selbstständigkeit folgte einige Zeit darauf. Hätte man mir früher einmal gesagt, dass ich irgendwann mein eigener Boss bin und mich mit Buchhaltung, Steuerberater und Co. herumschlagen werde und die sichere Alternative des Angestelltendienstverhältnisses ablehne (Weihnachts-/ Urlaubsgeld und Krankenstand sind für mich seither vorbei), so hätte ich wohl nur laut gelacht und diese Option niemals näher in Betracht gezogen.
Zum Glück überrascht uns das Leben immer wieder und so darf ich heute mit voller Freude sagen, dass ich gerade meinem Traumjob nachgehe, nämlich jenem einer Vollzeitbloggerin. Bis vor fünf Jahren, da wusste ich nicht einmal, dass man mit dieser Tätigkeit Geld verdienen konnte.
Ob Hobby oder Beruf, eine Sache ist mir nach wie vor beim Bloggen am wichtigsten: Meiner Kreativität freien Laufen lassen zu können. Mir macht das Bloggen so viel Spaß und ich finde es wirklich schön, dass all meine Gedanken, die aus meinem Kopf sprudeln und die ich auf meinem Blog oder auf meinem Instagram-Kanal niederschreibe, tatsächlich von bis zu 15.000 Menschen pro Monat gelesen weden. Tagtäglich fiebert meine Community mit mir mit, gibt mir Anregung, Feedback und zugleich Inspiration, interessiert sich für Fotos und Rezepte, Do-It-Yourself-Ideen oder schlichtweg Empfehlungen aus dem Interior-, Style- und Beautybereich. Was als Food-Blog begann, den ich 2012 während meines berufsbegleitenden Studiums zum Thema „Information, Medien und Kommunikation“ startete, ist mittlerweile ein Lifestyle-Blog, der nach über fünf Jahren mehr als 930 veröffentlichte Artikel umfasst.
Wie der Blog entstanden ist und wie ich zum Bloggen kam, könnt ihr übrigens hier nachlesen.
Bloggen: Was ist daran eigentlich Arbeit?
An manchen Tagen ist es auch nach bald sechs Jahren immer noch ein komisches Gefühl, dass völlig fremde Personen so viel Interesse an meinem Leben haben und dabei ganz genau schauen, was im Hause Sterntal so passiert. Ich frage mich immer wieder, wie ich auf andere Menschen wirke, welches Bild ich in der Online-Welt unweigerlich erschaffe und ob ich dem ganzen gerecht werde. Ab und an gibt es natürlich auch negative Dinge bzw. Schattenseiten, wie zum Beispiel Lästerforen oder Kommentare, die absichtlich verletzen sollen. Mittlerweile habe ich mir hier eine dicke Haut zugelegt, freue mich auf konstruktive Kritik, lasse mich aber von beleidigenden Aussagen nicht mehr unterkriegen.
Und doch gibt es immer wieder diese Momente, in denen ich merke, lese und erfahre, dass es für Außenstehende schwer ist, das Bloggersein nachzuvollziehen und diese Tätigkeit als Beruf zu verstehen. Und das ist eigentlich auch logisch, denn das Dilemma am Bloggen ist, dass es für die Leser, also die Community und vor allem die Zielgruppe so aussehen soll, als wäre das Bloggen einfach ein Hobby. Postet ihr ein Foto auf Instagram oder Facebook von eurem Schreibtisch? Erzählt ihr euren Freunden beim Kaffeeklatsch als erstes davon, wie viele Emails ihr an einem normalen Arbeitstag beantwortet habt oder wie langweilig die Buchhaltung eigentlich ist?
Nein, ihr erzählt euren Freundinnen vom Wochenende und von besonders spannenden Dingen, die ihr erlebt habt, zeigt ein paar Fotos her, tratscht über die Vergangenheit, holt euch Tipps für den bevorstehenden Urlaub und eigentlich wärt ihr auch wahnsinnig daran interessiert, woher denn die Bluse eures Gegenübers ist. Wenn die Stimmung in der Gruppe passt, dann nehmt ihr auch den Mut zusammen und erzählt von nicht so schönen Dingen, darüber wie zermürbend dieses und jenes war oder dass ihr, wenn ihr Mama seid, einfach mal ein bisschen Pause braucht…und das machen wir Blogger auch. Aber nicht in einer kleinen Gruppe, sondern öffentlich, für die breite Masse zugänglich und da zeigen wir die schönen Dinge, die tollen Erlebnisse, gewähren aber auch Einblicke in anstrengende Augenblicke, tratschen über unseren Alltag oder geben euch Tipps, in Blogbeiträgen, Produkttests oder Kolumnen.
Und dafür sitzen Blogger ganz schön lange am Laptop, planen Instagram-Postings, beantworten Nachrichten, E-Mails, überlegen gut, mit welchen Kunden zusammengearbeitet wird. Ja, wir Blogger machen auch Werbung, bezahlte Werbung, denn am Ende des Monats müssen auch wir Versicherungen zahlen und Steuern abgeben und freuen uns, wenn sich unsere Arbeit bezahlt macht bei unseren Lesern, unserer Community und den Kooperationspartnern.
Gleich vorne weg möchte ich aber noch betonen, dass dieser Beitrag für mich nicht so einfach zu schreiben war. Ich bin immer sehr offen, ehrlich und transparent und versuche so gut es geht, auf alle meine Leserfragen einzugehen. Aber wenn es um das Thema Bloggen als Job geht, bietet sich eine große Angriffsfläche. Was ich auf keinen Fall möchte ist, mich a.) über meine Selbstständigkeit oder das Bloggen zu beschweren und b.) diesen Beruf über einen anderen zu stellen. Ganz gleich ob Teilzeitkraft oder Vollzeitjob und welche Position man einnimmt, ob man bereits Kinder hat oder nicht…jeder Job hat gute und nicht so schöne Seiten und es gibt Tage, da liebt man das, was man macht und dann gibt es Tage, da ist man ausgelaugt und erschöpft. Jeder von uns.
Vollzeitbloggerin: Was machst du den ganzen Tag?
Während wir eigentlich recht gut darüber Bescheid wissen, welche Dienstleistungen eine Friseurin, eine Krankenschwester, eine Buchhalterin oder ein Mechaniker in ihrem Beruf ausüben, zu welchen Zeiten gearbeitet wird und in welcher Arbeitsstelle die Tätigkeit stattfindet, so hat man bei einem Blogger erstmal kaum eine Vorstellung davon, was eigentlich den ganzen Tag gemacht wird.
Zum Bloggen gehört ein Computer, das ist klar, denn ohne Zugang zum Internet, ohne Tastatur oder Bildbearbeitungsprogramm kann man schwer einen Blog betreiben. Als Blogger hat man auch noch ein Smartphone, eine Kamera und einen Arbeitsplatz. Wo sich dieser befindet ist bei mir variabel. Die meiste Zeit arbeite ich von zu Hause aus, im Home-Office, an unserem Esstisch oder auf dem Sofa. Mit dabei ist meistens eines meiner Kinder und meine Katzen. Weil ich mobil am Laptop arbeiten kann (hier schwöre ich übrigens schon seit drei Jahren auf Produkte der Marke HP*), kommt es auch öfters vor, dass ich in der Küche einen Beitrag schreibe, während ich gerade ein Rezept zubereite und dieses abfotografiere. Oder aber, ich beantworte im Garten eine E-Mail und nutze ein paar ruhige Minuten für die Arbeit, weil sich meine Kinder selbst oder miteinander beschäftigen. Die meiste Zeit über arbeite ich aber spät nachts, wenn meine Kinder schlafen und im Haus Ruhe einkehrt. Ich sitze dann meist sogar noch im Schlafzimmer mit dem Laptop am Schoss im Bett, während mein Mann schon längst schläft. Ich arbeite aber auch unterwegs, zum Beispiel während ich beim Arzt im Wartezimmer sitze oder wenn ich auf einen Termin mit einem Kunden warte, denn dann nehme ich mein Equipment, also Smartphone, Spiegelreflexkamera und Laptop, eigentlich immer mit und überbrücke die Wartezeiten mit meiner Arbeit. Sollte ich meinen Laptop nicht mithaben, dann arbeite ich auf dem Smartphone indem ich Fotos für Instagram knipse, überlege mir Postingzeiten und Abfolgen, hole mir Inspiration bei anderen Bloggern und like sowie kommentiere deren Fotos. Ich moderiere aber auch meine eigenen Beiträge, ebenso wie eure Nachrichten an mich und beantworte ständig E-Mails, den ganzen Tag, wann auch immer ich erreichbar bin.
Zusammenfassend kann ich also sagen, dass ich immer dann arbeite, wenn ich Zeit dafür finde, ohne Jet-Set-Leben oder Bilderbuch-Lifestyle, jeden Tag in der Woche, also Montag bis Sonntag, mal mehr, mal weniger. Wenn ich die Frage beantworten müsste, wie viele Stunden ich pro Woche für meinen Job als Bloggerin arbeite, komme ich mit der Betreuung von Instagram in etwa auf +35 Stunden an reiner Arbeitszeit. Hinzu kommt, dass ich aber auch ständig an meine Arbeit denke, weil ich meine Arbeit immer bei mir und um mich habe. Oft fehlt es mir auch Abstand davon zu nehmen, denn ich entwickle immer wieder neue Ideen, finde ein Motiv, das ich gerne fotografieren würde usw.
Da ich, bis auf Montag, keine fixen Tage habe, an denen ich mich 8 Stunden lang auf den Blog konzentrieren kann, improvisiere ich und versuche am Vormittag, wenn mein großer Sohn Maximilian im Kindergarten ist, die „Büroarbeit“ zu erledigen, während ich erst am Abend Blogbeiträge schreiben oder Bilder bearbeiten kann. Meistens sitze ich dann bis nach Mitternacht, um meine To-Do-Listen abzuarbeiten, weil mir tagsüber die Zeit dazu fehlt. Das ist aber auch gar nicht schlimm, denn so teile ich mir meine Arbeit einfach auf und zugegeben, ich bin auch sehr oft von Wetterverhältnissen abhängen, zum Beispiel brauche ich für gute Fotos helles Licht und so kann mir ein Regentag oder ein Tag, an dem ich eine Schreibblockade habe, einen Strich durch die Rechnung machen. Während ich vor 2-3 Jahren noch auf Wunsch kreativ sein konnte, muss ich heute ab und an auf Knopfdruck einen interessanten Text schreiben oder brauche ausreichend Konzentration für die Fotobearbeitung, Nachkorrektur und Co.! Ich überlege mir meist am Vorabend, welche Blogbeiträge offen sind, wie ich diese mit Fotos unterstützen kann oder schreibe Angebote für Kunden, halte Korrespondenz und muss Deadlines einhalten. Und das sind wir schon beim nächsten Thema, nämlich einer der meistgestellten Fragen meiner Leser: Wie kann man mit dem Bloggen Geld verdienen?
Content Creator, Storyteller und Influencer
Welche Beiträge gibt es und wie verdienst du damit Geld?
Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Blogbeiträgen oder auch Social Media Postings, nämlich bezahlte und unbezahlte Beiträge. Für beide Kategorien gilt für mich immer ein oberstes Gebot: Möglichst viel Mehrwert zu generieren, das heißt auch immer eine Geschichte zu erzählen, interessante Fakten zu nennen oder zu inspirieren. Vor allem in Bezug auf Werbung ist das Storytelling gar nicht so einfach, weshalb ich mir immer im Voraus überlege, mit welchen Marken und Kunden ich zusammenarbeiten kann. Welches Produkt passt zu mir? Mit welcher Firma kann ich mich identifizieren oder zu welchem Kunden passe ich als Bloggerin?
Wie ich bereits erwähnt habe, sind Blogbeiträge und Social Media Postings meine Dienstleistungen, für die ich entweder eine Ware als Gegenleistung erhalte oder für die ich einen Stundensatz verrechne, also bezahlt werde. Je nach Budget des Kunden oder meines Kostenvoranschlags, den ich für ein Projekt verrechne, schwankt auch die monatliche Bezahlung. Ich erhalte kein fixes Monatsgehalt und es kann so schon mal sein, dass ich einen Monat lang kaum etwas verdiene und im darauffolgenden Monat doppelt so viel. Jede Leistung, die ich verrechne, muss ich in meine Buchhaltung einfließen lassen und versteuern (mehr dazu weiter unten). Oft werde ich gefragt, wie viel man als Blogger verdient, was ich schwer beantworten kann, denn darauf gibt es keine pauschale Antwort. Wie jeder Fotograf, Texter, Lektor oder Social Media Manager, arbeite auch ich auf Stundenbasis, mit dem einzigen Unterschied, dass ich als Bloggerin mehrere Aufgaben gleichzeitig übernehme.
So, das klingt jetzt vielleicht etwas überheblich, aber das soll es auf keinen Fall sein. Überlegt euch mal, wie ein bezahlter Artikel in einem Printmagazin entsteht. Ein Kunde schreibt die Redaktion an und möchte eines seiner Produkte auf einer oder mehreren Seiten beworben haben. Dafür schreibt der Redakteur einen Artikel, macht Recherchen und lässt diese einfließen, erhält Fotos von einem Fotografen, die dieser vorher erstellt und nachbearbeitet hat und sobald der Redakteur einen Entwurf für seinen Artikel fertiggestellt hat, gibt er diesen zur Freigabe an das Lektorat oder seinen Vorgesetzen weiter. Die Arbeitszeit aller beteiligten Personen wird verrechnet und dem Kunden, der sein Produkt im Magazin bewerben möchte, in Rechnung gestellt. Das alles, also jeden einzelnen Arbeitsschritt, den mehrere Personen für ein Printmagazin ausüben, machen wir Blogger auch, aber eben selbstständig, mit Kundenkontakt und Freigabeprozessen, E-Mail-Verkehr und Rückfragen, Änderungswünschen und Co.! Je nach Umfang eines Blogbeitrags kann man von der Konzeptplanung zur Umsetzung und Fertigstellung gut und gerne 10 Stunden und aufwärts kalkulieren.
Wie entsteht ein Blogbeitrag?
Nehmen wir zum Beispiel diesen Beitrag her, der zugleich in Kooperation mit HP* entstanden ist und einen Produkttest beinhaltet. Weil es sehr gut zum Thema, nämlich Bloggen als Beruf und benötigtes Equipment passt, erkläre ich euch jetzt, wie so ein Blogbeitrag entsteht.
Bevor ich einen Blogbeitrag schreibe, überlege ich mir, welche Punkte ich erzählen möchte. Ich mache mir Notizen und schreibe meistens einen sehr einfachen Entwurf in WordPress, also dem Content Management System, das ich für den Blog verwende, vor. Anschließend erstelle ich die Fotos. Hierfür brauche ich manchmal jemanden der mir hilft oder aber ich erstelle die Fotos in Eigenregie bzw. mit dem Selbstauslöser. Mein Mann war so freundlich und hat für mich die Fotos gemacht, die ihr heute hier seht. Weil wir im Sommer kein gutes Licht im Wohnzimmer haben, haben wir auf den richtigen Zeitpunkt gewartet, um das Shooting über die Bühne zu bringen. Insgesamt haben wir für das Setting, das inkludiert zum Beispiel Blumen kaufen und insgesamt 60 Fotos 45 Minuten gebraucht. Übrigens, nebenher sieht es meistens total chaotisch aus und was auf Fotos so perfekt inszeniert wird, ist meist nur ein kleiner Fleck im Haus (siehe Beweisfoto weiter unten).
Nachdem die Fotos erstellt wurden, sehe ich sie durch und bearbeite diese nach. Mit dem HP Specter 360°C gelingt das durch das Touch-Display noch einfacher, weil ich leichter an Fotos heranzoomen kann. Zudem kann man das HP Notebook mit dem 360°C Garnier ganz einfach von einem Laptop in ein Tablet umfunktionieren, was super praktisch ist für Kundenpräsentationen. Eigentlich schade, dass ich diesen stylischen Alltagshelfer inzwischen wieder an HP zurückschicken musste, schließlich handelte es sich nur um ein Leihgerät (einen Testbeitrag findet ihr übrigens hier).
Der Prozess der Fotobearbeitung dauert meistens 1-2 Stunden, je nach Anzahl der Fotos, Intensität der Nachbearbeitung, bis ich die finalen Blogfotos fertiggestellt habe. Diese Fotos lade ich auf den Blog hoch und mache mich dann daran, den Blogbeitrag weiter zu schreiben. An guten Tagen brauche ich für einen Text mit 700-1.000 Wörtern nur 2 Stunden, an anderen 3 Stunden, weil mir die Worte nicht so leicht über die Finger kommen. Anschließend lese ich den Beitrag noch einmal Korrektur, integriere Links, mache den Feinschliff, indem ich mir Headlines überlege und schicke dann den fertigen Beitrag an den Kunden weiter. Der Kunde liest sich den Beitrag durch, gibt mir ein Go oder hat noch eine Anmerkung, die ich umsetzen soll. Hier kann ich euch aber versichern, dass es sich meist nur im Link-Anpassungen oder einen Tippfehler handelt, denn hinter jedem Blogpost steht zu 100% meine Meinung.
Sobald ich die Freigabe für den Blogbeitrag erhalten habe, überlege ich mir, wann ich diesen in meinen Redaktionsplan einbinden kann. Manchmal gibt mir der Kunde auch eine Deadline vor, zu der ich auch meine Social Media Postings publiziere. Diese Dienstleistung und die damit verbundene Arbeitszeit stelle ich in Rechnung.
Unbezahlte Blogbeiträge sind auch Arbeit
Aber ich schreibe auch Blogbeiträge ohne Kooperation, zum Beispiel einen Rezept-Beitrag. Der entsteht übrigens meist in der gleichen Abfolge, mit dem einzigen Unterschied, dass ich Lebensmittel vorab einkaufen muss, Gerichte zubereite und die Küche danach wie ein Schlachtfeld aussieht. Um das Putzen komme ich dann nie herum und das Gericht, das ich für Fotos in Szene gesetzt habe, wird meist auch kalt gegessen. Während ich also für den Arbeitsprozess eines nicht bezahlten Beitrags bestimmt auch 4 Stunden Arbeitszeit verrechnen müsste, bleibt diese Arbeit mir überlassen. Und das ist für viele Leser schwer nachvollziehbar.
Jeder Blogbeitrag, den ich ohne Werbung verfasse, ist für mich auch Arbeit, die ich ganz genauso zu Hause in meinem Home-Office erledige, aber eben nicht zu meiner Freizeit gehört, sondern zu meinem Job als Bloggerin. Natürlich gibt es Beiträge – und das sind in der Regel so gut wie alle – die mir am Herzen liegen, die leicht von der Hand gehen, die ich mit Leidenschaft schreibe und die mir wahnsinnig wichtig sind, bei denen ich nicht das Gefühl habe zu arbeiten. Das sind dann jene Instagram-Postings und Kolumnen, die Spaß machen und von mir als Privatperson kommen und nicht als Unternehmerin.
Diese Abgrenzung fällt aber oft gar nicht so leicht, denn man sieht sie nicht, sie verschwimmt komplett, weil Blogger viel von sich preisgeben und zeigen, ihr Privatleben mit einer Community teilen, die aus tausenden von Leuten besteht, die sie eigentlich gar nicht kennen. Die ihnen aber viel Feedback, Inspiration, Ansporn, Kreativität und Freude zurückgeben, die diese Arbeit so wundervoll machen und die eben mit gesponserten Werbebeiträgen bezahlt werden muss.
Selbstständigkeit: Buchhaltung, Steuern und Co. – der langweilige Part
Neben all den spannenden Projekten, dem tollen Kundenkontakt, den kreativen Ideen und den schönen Fotos gibt es aber auch einen extrem langweiligen Part am Bloggerleben, nämlich die Buchhaltung. In die Buchhaltung fließen alle meine Rechnungen ein, das heißt Eingänge und Ausgänge. Zu den Ausgängen zählen zum Beispiel Kosten für neues Kameraequipment oder jährliche Zahlungen für den Webserver, Photohosting und vieles mehr. Quartalsweise muss ich meine Buchhaltung an den Steuerberater übergeben, Umsatzsteuer zahlen, ebenso wie am Jahresende Einkommenssteuer und ich muss mich auch selbst versichern, also auch dafür Beiträge zahlen, genauso wie jeder andere Arbeitnehmer auch.
24/7 – ständig online, wo bleibt da das Privatleben?
Neben Beiträgen, die auf meinem Blog oder meinen Social Media Kanälen erstellt werden, gibt es auch noch externen Content, den ich an meine Kunden liefere. So schreibe ich ab und an für Corporate-Blogs oder erstelle DIY-Anleitungen für ein Online-Magazin. In Summe habe ich also zum Glück ganz schön viel zu tun und achte darauf, dass ich pro Monat mindestens 10-15 Blogbeiträge (im Idealfall sogar mehr) auf meinem Blog veröffentliche.
Zu manchen Kooperationspartnern habe ich bereits ein sehr freundschaftliches Verhältnis aufgebaut bzw. arbeite ich bereits über Jahre mit ihnen zusammen. Ich habe auch Verträge mit Kunden, die mitunter der Grund dafür sind, dass ich mich als Bloggerin überhaupt selbstständig machen konnte. Denn anders als bei einem fixen Angestelltenverhältnis bin ich darauf angewiesen, immer wieder neue Kunden an Land zu ziehen, damit ich auch ausreichend Arbeit habe und meinen Lebensunterhalt mit dem Bloggen verdienen kann.
Ich will und muss also ständig am Ball bleiben, versuche mich weiterzuentwickeln, spannende Themen für meine Community zu finden und damit auch neue PR-Agenturen anzusprechen, die immer mal wieder bei mir auf dem Blog oder bei Instagram vorbeischauen. Ich sitze manchmal bis zu 2 Stunden vor meinem Smartphone, plane den Feed durch, überlege mir, wann ich was posten kann oder schreibe mit euch über diverse Themen. Natürlich mache ich mir auch immer Gedanken darüber, ob ich ausreichend wachse, das heißt, ob die Zahl meiner Blogleser oder Social Media Abonnenten steigt und ob meine Leser auch zufrieden sind. Wie in jedem Beruf zählen auch bei Blogger die Zahlen, das heißt wie viele Klicks, Views, Likes und Reichweite ein Beitrag erzielt. Manchmal kann einem diese ewige Zahlenkontrolle schon etwas zermürben bzw. versuche ich schwankende Likes bei Instagram nicht persönlich zu nehmen und mich viel mehr auf das wunderbare positive Feedback zu konzentrieren.
Austausch mit der Community – das macht Spaß!
Ich bekomme immer wieder so nette, aufmunternde und motivierende Nachrichten von meinen Lesern, die mir das Bloggen jeden Tag versüßen und das ist auch der Grund, warum ich mich gerne abends an den Laptop setze oder unterwegs ein Instagram-Kommentar beantworte. Meine Leser, also ihr, die gerade diesen Blogbeitrag lesen, seid mein Ansporn und ohne euch hätte ich meinen Traumberuf nicht gefunden.
Und das ist auch der Grund, warum ich diesen Beitrag mit einem riesengroßen Dankeschön beenden möchte, das jedem von euch gilt, nämlich langjährigen Bloglesern oder Followern, die erst seit Kurzem dabei sind: Euer Feedback, eure Nachfrage, euer Interesser sind für mich von großer Bedeutung und ich hoffe, dass ich euch auch noch in 2-3 oder sogar 5 Jahren immer noch spannende Beiträge bieten kann. Ich freue mich auf alles was kommt, auf jedes Abenteuer, das ihr mir ermöglicht und auf das ich euch mitnehmen kann.
Danke, dass ihr hier seid und danke, dass ihr so fleißig mitlest und mitfiebert.
Alles Liebe,
P.S. Habt ihr noch Fragen zum Bloggen als Beruf? Dann nur raus damit, ich freue mich auf eure Nachrichten und Kommentare.
*In freundlicher Zusammenarbeit mit HP/ Leihgerät
Toller Beitrag ! Hut ab, dass du so die Hosen herunter lässt und Einblick gibst. Tatsächlich kann man sich meist gar nicht vorstellen wieviel Arbeit dahinter steckt. Liebe Grüße
Autor
Vielen Dank liebe Dani, beim Stichwort „Hosen runter lassen“ musste ich jetzt echt schmunzeln :-). Freut mich sehr, wenn dir der Einblick gefallen hat und danke dir auch fürs folgen, lesen und kommentieren <3. Liebe Grüße,
Sabrina
Sehr interessant zu Lesen. Ich hätte nicht gedacht, das es soviel Arbeit macht – Hut ab vor Deiner Arbeit.Ich hätte nicht den Mut dazu zu bloggen…..Mach weiter so, Deine Beiträge sind toll👍👍👍.
Autor
Hallo liebe Anett, vielen Dank für deine Worte und ja, ich unterschätze selbst manchmal, die Arbeitszeit die ich in diverse Projekte integriere, aber das schöne am Bloggen bzw. an der Selbstständigkeit ist immer noch, sein eigener Boss zu sein und das tun zu können, was einem Spaß macht. Da arbeitet man gerne :-). Lieben Dank und ich freue mich, dass du so gerne vorbeischaust.
Herzliche Grüße,
Sabrina
ich kann nur sagen: mach weiter so. versuch dich nicht zu viel zu vergleichen. du machst eine tolle arbeit, bist sehr individuell und ich lese sehr gern von dir. weiter viel erfolg und freude. liebe grüße caro
Autor
Liebe Caro
vielen Dank für dein Feedback, das ich mir sehr zu Herzen nehme. Es freut mich wahnsinig, dass du sehr gerne meine Beiträge liest und ja du hast recht: Vergleichen sollte man sich nicht, denn das schöne ist ja, das jeder Blog/Blogger sein eigenes Ding durchziehen kann, so wie es am besten zu ihm passt :-). Liebe Grüße,
Sabrina
Liebe Sabrina,
dein Beitrag ist wahr und als Bloggerin stimme ich voll zu. Leider glauben viele das ein Blog was total einfaches ist und man locker ein paar Fotos macht und alles gar keine Arbeit macht. Tja so ist es nicht. Man muss das mit Leidenschaft und Herzblut betreiben sonst wird das auf Dauer nix. Ich habe meinen Familienblog jetzt 2 Jahre und auch ich sitze täglich mehrere Stunden. Deinen Blog mag ich sehr da er sehr herzlich und ehrlich ist – weiter so 🙂 LG claudia
Autor
Hallo liebe Claudia,
vielen Dank für dein liebes Feedback 🙂 … ja ich sag halt immer, wenn es nur Hobby ist, dann ist es auch nicht „so“ viel Arbeit. Natürlich muss man auch einige Stunden in Fotos, Texte und Co. investieren, braucht ein gutes Blogdesign, Social Media Betreuung usw. – aber ich finde es hält sich noch im Rahmen, weil man nach Lust und Laune bloggen kann. Wenn man damit aber Geld verdient und es zum Job wird, dann ist das noch mal ein anderes Level, was gar nicht heißen soll, dass ein Hobby-Blog genauso viel Liebe und Herz bekommt, wie ein Berufs-Blog… Herzblut steckt immer drin und das merken deine Leser bestimmt auch :-). Alles Gute weiterhin und danke auch dir von Herzen für deine lieben Worte.
Liebe Grüße,
Sabrina