Auf die Frage, welches denn mein Lieblingsgericht sei, antworte ich meist mit folgenden Worten: „Alles, was auf einen Teller passt und die italienische Küche hergibt.“ Ganz gleich ob Pizza, Pasta, Antipasti, Gelato oder andere italienische Desserts, mit einem Gericht aus Italien kann man mir eine echte Freude machen. Logisch also, dass ich bei meinem Mädelstrip nach Italien auch Wert aufs Essen gelegt und mich vorab informiert habe, wo man denn gut frühstücken oder Mittag- bzw. Abendessen, und sich mit dem besten Eis der Stadt versorgen kann. Passend dazu habe ich fleißig Fotos geknipst und kann euch heute im zweiten Reisebericht zu unserem Kurztrip nach Rom ein paar wirklich leckere Restaurants empfehlen, als auch Tipps zu Preisen und Trinkgeld geben. Wer den ersten Beitrag zum #travelwithme noch nicht gelesen hat, findet hier alle Infos zum ersten Tag des Städtetrips.
Frühstücken in „der ewigen Stadt“
Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit am Tag. Der Meinung sind jedenfalls die Österreicher, denn wenn ich mir ansehe, welch Frühstücksvielfalt und -variationen es bei uns in Hotels, Restaurants oder Cafès gibt, wird mir schnell klar, dass die Italiener viel mehr Wert auf Mittag- und Abendessen legen. Wie einfach das Frühstück in den südlichen Ländern gehalten ist, war mir ja bereits aus diversen Urlauben als auch Aufenthalten im Norden Italiens bekannt, weshalb mich die Auswahl in unserem Hotel, dem Leons Place, dann doch überrascht hat. Das Frühstück war ganz okay, nicht das beste, aber auch nicht das schlechteste, das ich bisher auf Reisen gegessen habe. Umso erfreuter waren wir, als wir bei unserer Ankunft in der italienischen Hauptstadt ein kleines Cafè in einer Seitengasse Nahe des Piazza Navano entdeckten, das amerikanisches Frühstück bot.
Im Casa & Bottega ( ) konnten wir zwischen einem amerikanischen, kontinentalen oder europäischen Frühstück wählen und bekamen den besten Cappuccino überhaupt. Super cremig, nicht zu stark und mit einer hübschen Latte Art versehen auch mehr als instagramtauglich ;-). Wir haben uns für das amerikanische Frühstück entschieden und dabei ein Omelette mit Schinken und Käse sowie Salat, als auch eines mit Gemüsefüllung bekommen. Dazu gab es getoastetes Brot mit hausgemachter Marmelade, Butter, Orangensaft und eben einer Tasse Kaffee. Für unser Frühstück, so wie ihr es auf den Fotos seht, haben wir 24€ bezahlt, was für österreichische Verhältnisse echt viel ist, denn hierzulande bekommt man um 12€ einen reich gedeckten Tisch. Aber wie bereits erwähnt ist der Preis für italienische Frühstücksverhältnisse gar nicht mal so schlecht, denn sowohl das Omelette, als auch das knusprige frische Brot mit Marmelade und auch der frisch gepresste Orangensaft schmeckten hervorragend. Im Casa & Bottega gibt es aber auch weitere Snacks (süß und herzhaft), Mittagsmenüs und Kaffee am Tresen, der in Italien immer etwas günstiger ist, als wenn man sich an den Tisch setzt.
Mittags-Snacks, Pasta und Cocktails
Zum Mittagessen muss es ja gerade bei Städtetrips schnell gehen, weil man möglichst viel sehen und erst abends kulinarisch richtig zuschlagen will. Weil wir am zweiten Tag unserer Romreise aber bereits am Vormittag eine dreistündige geführte Vatikantour hinter uns gebracht hatten (mehr dazu bald im dritten Teil des Reiseberichts), war der Hunger so groß, dass ein Panini aus einem Imbissladen nicht reichte und stattdessen eine ordentliche Mahlzeit her musste. Erst recht, weil für uns am Nachmittag die nächste Tour im antiken Rom, also Kolosseum und Forum Romano am Programm stand. Ausreichend Energie für den langen Fußmarsch holten wir uns dann in der Cantina & Cucina (Via del Governo Vecchio, 87) in Form von mega guter Pasta und einem ziemlich starken aber erfrischendem Cocktail.
Das Restaurant liegt am Anfang einer Seitengasse in der Nähe des Piazza Navano und ist mittags gut besucht. Wer einen Tisch ergattern möchte, sollte unbedingt vor 12 Uhr eintreffen. Meine Reisebegleitung Martina und ich haben uns für eine Portion Nudeln entschieden, wobei ich Pasta mit Tomatensauce und Speck wählte und sie Pasta mit Gemüse. Dazu gab es einen Caipirinhia und einen Mojito als auch ein Tiramisu mit Cappuccino als Nachtisch. Die Bedienung war ungemein freundlich, das Essen in unter fünfzehn Minuten am Tisch und mit Kreditkarten zu zahlen war auch kein Problem.
Am Tag unserer Abreise haben wir uns ebenfalls dann – aus Zeitmangel, weil ich zu viel im Disney Store beim Souvenirshopping für meine Kids getrödelt habe – doch für einen Snack entschieden. Als schnelle Mittagsmahlzeit sollten ein paar Sandwiches und frisch gemixte Smoothies aus dem Ginger Sapori e Salute (Via Borgognona 43-46) nahe der Spanischen Treppe ausreichen. Das Lokal ist zu Mittag ebenfalls sehr gut besucht und man sollte auf keinen Fall den Fehler machen, sich einfach so einen Platz im Freien oder im Lokal zu suchen, da man sich zuerst draußen an einem Stehtisch anmelden muss, ehe man einen Tisch zugewiesen bekommt. Nachdem wir diesen Fauxpas etwas irritiert hinter uns gebracht hatten, wurden wir freundlich bedient und sogleich mit Mineralwasser und Eiswürfeln versorgt. Nach einem kurzen Blick in die Speisekarte (hier bekommt man auch viele vegetarische Gerichte) haben wir uns schließlich für frisch gemixte Smoothies und Baguettes entschieden.
Mein Baguette mit Mozzarella, Schinken, Rucolasalat und Tomaten war wirklich sehr lecker, wohingegen Martins Wahl mit Avocado ein bisschen eine Enttäuschung war, weil das Baguette nicht mit Scheiben belegt sondern lediglich mit viel zu wenig Avocadomasse bestrichen wurde. Alles in allem war unsere Bestellung ganz okay, ging schnell, aber am Ende doch etwas überteuert, weil die Smoothies genau soviel kosteten, wie die Cocktails am Vortag im Cantina & Cucina.
Abendessen in echtem italienischen Ambiente
Da wir einen Tipp für ein leckeres Restaurant in Trastevere bekommen hatten, wollten wir zu Fuß in Roms größtes Dorf pilgern, das gerade abends wahrlich viel Charme zu bieten hat. Gesagt getan machten wir uns an unserem ersten Abend in Rom auf den Weg ins Ristorane sette oche (Via Dei Salumi 36, Trastevere), wo wir augenblicklich freundlich empfangen wurde. Sogleich bestellten wir eine Flasche Mineralwasser, als auch einen Weißwein, der gleich im Weinkühler verstaut wurde. Nachdem wir zwei Pizzen aus der recht überschaubaren Speisekarte orderten, bekamen wir eine kleine Auswahl an Antipasti-Spezialitäten des Hauses, nämlich Oliven, marinierte Zucchini-Scheiben, Salami und leckere Kartoffeln mit Weißbrot.
Nachdem uns schon mehrfach gesagt wurde, dass die Pizzen in Rom hauchdünn wie Flammkuchen gebacken werden, waren wir vom doch recht dicken Pizzateig im Sette Oche überrascht. Beide Pizzen schmeckten aber vorzüglich und kamen ganz ohne Tomatensauce aus, was sehr gut schmeckte. Nachdem wir über anderthalb Stunden im Ristorante plauderten und uns kulinarisch verwöhnen ließen, folgte auch noch ein Dessert, das wir uns nach sogar unterschiedlich garnieren lassen konnten. Weil wir uns nicht entscheiden konnten, wurde uns nämlich das Pana Cotta mit Erdbeer- als auch mit Schokoladensauce serviert. Für mich ist das Ristorante Sette Oche ein absoluter Geheimtipp und ich würde jedem Rombesucher unbedingt raten, einen Abstecher nach Trastevere zu machen und sich in der schmalen Gasse des italienischen Viertels niederzulassen und einfach nur zu genießen. Fernab von all dem Trubel, bekommt man hier nämlich das Flair, das man sich von einer Italienreise erwartet, zu fairen Preisen und toller Qualität.
Eigentlich wollten wir am darauffolgenden Abend das Lokal That’s Amore besuchen. Weil wir aber keinen Platz bekamen, haben wir uns spontan dazu entschlossen, in der Antica Trattoria al Gallinaccio (Vicolo del Gallinaccio, 6) zu speisen. Anfangs waren wir etwas skeptisch wegen der Bedienung, die uns ein wenig arrogant und hochnäsig vorkam. Nach einer kurzen Anlaufzeit wurden die Kellner aber entspannter und wir fühlten uns im – wie mir aufgefallen ist – typisch spartanisch eingerichtetem italienischem Ambiente zusehends wohler. Wir orderten Pizza Margherita, sowie einen Teller voll mit gegrilltem Gemüse (ja, Martina mag Gemüse sehr) und tranken dazu eine Flasche Weißwein. Das Lokal war ebenfalls gut besucht, die Preise völlig okay und was wir so auf den vorbeihuschenden Tellern der anderen Gäste sahen, überzeugte uns ebenso, wie die eigenen bestellten Speisen. Wer also in echtem italienischem Ambiente essen mag und in der Nähe ist, dem können wir die Antica Trattoria auf jeden Fall empfehlen.
Mhmm Gelato – italienische Eiscreme
Wer in Rom urlaubt, muss unbedingt zu Gelateria Giolitti (Via degli Uffici del Vicario, 40), dem ältesten Eisladen Roms und ganz generell kommt man in der Stadt nicht um eine Tüte voll der süßen Köstlichkeit herum, weil wirklich an jeder Ecke ein verlockender Eisstand oder eine kleine Diele auf Reisende wartet. Wir haben insgesamt vier Mal Eis in Rom gegessen. Einmal – wie gerade erwähnt – bei Giolotti, wo das Eis wirklich gut schmeckt und gar nicht so teuer ist. Um ein Tüte oder einen Becher zu bekommen, muss man sich aber unbedingt vorher bei der Kasse am gegenüberliegenden Ende zur Eisausgabe ein Ticket lösen. Erst dann darf man sich anstellen und nach Herzenslust die wahnsinnig große Auswahl an Speiseeis begutachten und muss sich schnellst möglich entscheiden.
Dann haben wir noch ein Eis beim Trevi Brunnen gegessen (wenn man davor steht, links, der Laden müsste Gelati heißen), was, wie man sich vielleicht schon denken kann, das teuerste Eis war, das ich je gegessen habe. 2 Kügelchen in einer Tüte kosten da schon mal 5€. Das Eis ist sehr cremig und nicht zu süß und schmeckte meiner Reisebegleitung Martina besonders gut.
Mein Favorit kommt aber aus dem Eisladen, der sich gerade mal eine Gehminute von unserem Hotel entfernt befindet. In der Gelateria La Romana (Via Venti Settembre 60) bekommt man sogar um kurz vor Mitternacht noch Eis, denn es scheint, als würden die Römer sich dann auf ein süßes Dessert vor dem Schlafengehen treffen oder aber es wird noch einmal bei einem Stück Kuchen über den Tag geplaudert. Die Schlange am Eisladen war wirklich lange aber das Warten hat sich immens gelohnt, denn wir bekamen eine Tüte Eis, die mit flüssiger Schokolade (weiße Schokolade oder Milchschokolade) gefüllt wurde, ehe das Eis folgte. Die Eissorten sind cremig, nicht zu süß und entsprechen der angegeben Geschmacksrichtung. Wer in Rom ist, sollte also einen Abstecher vom Zentrum zu diesem Eisladen antreten oder die Filiale in Wien besuchen.
Essen in Rom – zu welchem Preis und welchem Trinkgeld
Grundsätzlich kann man in Rom zu normalen Preisen essen und je nachdem, wie gerne man ein Glas Wein oder ein Dessert zur Hauptspeise genießen mag, tiefer in die Tasche greifen oder auch nicht. Beim Mittag- als auch Abendessen sind wir meist mit 45-55 € für zwei Personen ausgekommen. Dabei war immer ein Hauptgang, ein Dessert oder eine ganze Flasche Wein als auch eine Flasche Mineralwasser für zwei. Umgerechnet sind das also in etwa 25€ pro Person, pro Essen, das reichlich satt macht und wirklich himmlisch schmeckt. Wir haben ausschließlich in einem Restaurant für das Gedeck bezahlt, zu dem es aber auch eine kleine Antipasti-Variation mit leckerem Weißbrot gab. Ansonsten mussten wir keinen extra Aufpreis zahlen. Je nachdem, ob man nahe einer Attraktion, also beispielsweise dem Trevi-Brunnen, oder ein paar Gassen weiter isst, bezahlt man mehr oder weniger für eine Pizza. Vor allem beim Preis für eine Kugel Eis kann man sparen, wenn man sich an Reiseführer hält oder etwas versteckte Eisdielen besucht. Bezahlt wird in Italien übrigens nie getrennt sondern immer pro Tisch, was generell in Ländern und Städten außerhalb von Österreich Gang und Gebe ist (zB Budapest oder Prag). Fürs Trinkgeld haben wir uns an die 10%-Regel gehalten und nur dann, wenn das Service außerordentlich gut war, 15% Trinkgeld gegeben.
Zusammenfassend kann ich mit Freude sagen, dass wir – egal in welchem Restaurant – immer freundlich bedient wurden und uns das Essen nie enttäuscht hat. Ich hoffe, ich konnte euch mit meinem Foodguide ein paar Tipps für eure geplante Romreise mitgeben. Wenn ihr das eine oder andere Lokal besucht, freue ich mich natürlich über ein Feedback, ob ihr denn ebenso zufrieden wart wie wir.
Viel Spaß in Rom und alles Liebe,
P.S. In den nächsten Tagen folgt dann noch wie angekündigt der dritte und zugleich finale Beitrag zu meinem Mädelstrip nach Rom.